Nachdenken

Montag, 17. April 2006

Beim Genuss ist alles möglich ...

Kennen Sie die Vergleiche auch? "Liebe wärmt man nicht wie Kaffee auf", "Liebe geht durch den Magen", "öfter mal Abwechslung auf den Tisch und in der Liebe", "man möchte nicht jeden Tag das Gleiche essen", usw.
Alles in der Liebe wird mit Essen verglichen. "Der Mund schmeckt wie ein Erdbeermund", "deine Haut ist süß wie Honig", "deine Wangen sind rot wie Äpfel", "du bist scharf wie eine Pfefferschote", "deine Augen sind wie Mandeln". Oder anders gesagt: Alle unsere Sinne richten sich nach Geschmack und Genuss. Wir haben quasi Wiedererkennungsmechanismen in der sensiblen Sinneswelt.
Wobei wir wieder bei meinem unerschöpflichen Lieblingsthema wären: Iss und trink und liebe. Das sind die eigentlich schönen Dinge im Leben, die uns Kraft für alles geben, was da kommen mag.
Fazit: Seien Sie verschwenderisch zu sich selbst und genießen Sie pur. Und apropos Liebe. Ich bekam eine sehr schöne Erklaerung dafür, wie es ist, wenn man für jemanden sein Herz öffnet:
"Sobald ich mein Herz öffne, gebe ich dir meine (Herzens)Vase. Bitte gib darauf acht, denn sie ist sehr zerbrechlich. Bricht sie aber doch, dann muss ich sie kleben und Risse erinnern an ein gebrochenes Herz".

Samstag, 15. April 2006

Fastfood and Slowfood

Jedesmal, wenn ich in Amerika unterwegs bin, muss ich an Sally denken. Genau, die aus dem Kinofilm "Harry and Sally". Mir ist vollkommen klar, warum diese Szene der Essensbestellung so ins Absurdum geführt wurde. Bestelle ich hier in Amerika einen Salat, kann alles passieren. Dick und fett liegt Speck als Topping obenauf. Tausende frische Kräuter bevölkern das große Salatnest, geraspelter Käse, Fleischstreifen und zusätzlich gut gemeinte Toppings krönen den Salat zu einer Dreifach-Portion. Also reagiere ich wie Sally und checke erst einmal alles ab. Man könnte sagen, dass ich genauso wie sie bestelle. Aber warum? Eben, weil ich nicht amerikanisch erzogen bin und keinen großen Haufen Müll und Essensreste am Tisch zurück lassen möchte. Und keine Lust auf Gewichtszunahme verspüre (ich habe noch nie soviel dicke Menschen wie hier gesehen).
Heute waren wir in Disney. Alles wunderbar, bis auf die Nahrungsaufnahme. Also, nahm ich mir vorsichtshalber im Rucksack Äpfel, Orangen und Studentenfutter mit. Es ist echt schwierig, wenn man so überhaupt kein Fastfood mag. Überall gibt es Popcorn, Eis, Shakes und warmes Essen - alles frittiert. Okay, einen Stand habe ich entdeckt, wo man frische Ananas kaufen und eine Stelle, wo ich eine Salatschüssel bestellen konnte.
Fazit: Ich stehe einfach auf Slowfood mit genügend Ballaststoffen und Vitaminen. Und nicht auf Fastfood, auch wenn auf gezuckerten Getränken dick vermerkt ist, dass Vitamine darin enthalten seien.
Anmerkung: Sie müssen einmal fettfreie, cholesterinfreie, kalorienreduzierte, amerikanische Eiscreme probieren. Ich hab's getan: Ein Teil Eis blieb mir am Gaumen kleben, den Rest hat der Müll geschluckt.

"Life is better blonde"

Momentan ist es ein bisschen schwierig, meine fast tägliche Kolumne auf dem Laufenden zu halten. Grund: Ich bin in den USA auf kulinarisch-kultureller Tour unterwegs. Internet ist nicht immer verfügbar und wenn, dann in Warteschlange und mit der schönen Tastatur, die wir Deutschen nicht gewöhnt sind.
Aprospos gewöhnt: Das Essen ist wie Amerika von Doppelmoral geprägt. Entweder bekommen Sie die Salatblätter einzeln abgezählt und dazu Light-Dressing mit cholesterinfreien Speckwürfeln (!) und fettreduzierten Croutons. Oder Sie bekommen die volle Breitseite: fetttriefenden Speck auf butterglänzenden Spiegeleiern, dazu in Öl getauchte Toasts und doppelrahmigen Frischkäse obendrauf. Der "Amerikaner" holt sich dann meist noch extra Butter und Ahornsirup, damit es auch richtig zur Sache geht. Aber darüber nächstesmal mehr.
Ich möchte noch eine nette Geschichte von heute erzählen:
In einer Warteschlange stand hinter mir eine farbige Frau mit wunderschönen, schwarzen Locken, auf deren rosarotem T-Shirt stand: "Life is better blonde". Ich betrachtete diese Frau eine gewisse Zeit und fragte sie dann, wie sie zu dieser Annahme käme. Ich bin blond und wollte ihr eine politische Diskussion anbieten. Daraufhin lachte sie und sagte: "Ich war bis vor zwei Wochen noch blond." "Aja", entwischte es mir nur ...

Dienstag, 11. April 2006

Na, was geht ab? Gepfeffert oder gesalzen?

Manchmal wünschte ich mir, als Mäuschen zu Essenszeiten in anderen Haushalten die Speisenkarte zu inspizieren. Gibt es Fisch, Fleisch oder Gemüse? Fastfood, Slowfood oder organische Kost? Brot mit Belag, ein Durcheinander oder ganz was anderes? Ist der Tisch schön gedeckt oder wird als Couchpotatoe aus der Hand gegessen? Gibt es Bier, Wein oder Softdrinks?
Nicht, dass ich allgemein neugierig wäre, aber ich glaube nicht, was Konsumenten vorgeben, zu Hause zu essen. Oder anders gesagt: Bei Umfragen gibt kein Mensch zu,dass er zu McDonalds geht. Aber wo kommen dann die ganzen Kunden her?
Wahrscheinlich ist es nur allzu menschlich, dass wir das vorgeben, was wir im Innersten gerne (sein) möchten. Gesund, abwechslungsreich auf schön gedeckten Tischen hübsch dekorierte Speisen essen. In der Realität schaffen wir es nicht. Also gibt es "gepfefferte Lügen" und "gesalzene Antworten".
Fazit: Na, was geht ab? Ganz einfach: Wir mogeln uns auf der Speisenkarte genauso durch wie im normalen Leben.

Donnerstag, 6. April 2006

Appetit? Aber auf was?

Es gibt so Tage, an denen ich nicht weiß, was ich will. Zu viele Angebote, Einflüsse, Informationen - alles schwirrt umher - und trotzdem einfach keine Entscheidungspriorität in Sicht. Ein einziges "Umhergehänge", ein Wegschieben von Umstapeln von A nach B, keine klaren Aussagen, nur "Wischiwaschi" und das Gefühl einfach nichts auf die Reihe zu bringen.
Der Körper mit seinen Appetit-Signalen reagiert an so einem Tag auch nicht anders. Will ich nun Kaffee oder Tee? Käse oder Schinken auf dem Brot? Was Süßes oder Nüsse? Oder einfach gar nichts?
An solchen Tagen fällt mir gerne der Spruch ein: "Der Körper ratlos, die Seele taumelnd". Denn irgendwas mus ja los sein? Überreizung durch zuviele Eindrücke? Müde und kaputt von der Woche? Hirnleer? Zuviele Probleme abgearbeitet?
Egal - da muss ich durch, denn eine andere Wahl habe ich sowieso nicht.
Fazit: Gönnen Sie Ihrem Geist und Ihrem Körper diese "Lustlosigkeit". Wahrscheinlich ist das ein "indirektes Kraftschöpfen". Und vor allen Dingen verweigern Sie sich nicht dem, auf das Sie Lust verspüren. Ob Sie nun wie ich, kunterbunt von gekochten Eiern über Trockenfrüchte, Himbeereis, Sushi, Apfelmus, Döner, Salzbrezeln, Hershey Sirup, Nougatpralinen, Cole Slaw, Prosecco, Erdbeeren und Tira mi Su alles in sich hineinstopfen - für irgendwas wird es schon gut sein. Und überraschenderweise ist der nächste Tag einfach perfekt!

Mittwoch, 5. April 2006

Selamat Pagi

Bali hat mich erwischt - seit ich weiß, dass gewisse Dinge im Leben keinen Aufschub dulden. Also los geht's ...
Guten Morgen heißt "Selamat Pagi" auf Balinesisch.
Und da ich dem Genuss auf der Spur bin, schmökere ich nicht nur in Reiseführern, sondern auch im kulinarischen Internet, um mir den entsprechenden Appetit zu holen. Und was finde ich wieder auf den Spuren von www.bagus-discovery.com? Kochkurse!
"Diese speziellen Kochkurse beginnen bereits mit der Auswahl und Ernte der Zutaten im eigenen Garten". Und das im Ponjok Batu, einer Art (Märchen-)Hotel für alle Sinne.
Wow! Ich habe ja schon national bei allen Sterneköchen Kochkurse belegt, war im Oriental Bangkok und weltweit in Kochshows ... aber in den Garten, zum Pflücken der Zutaten, sind wir da nicht gegangen.
Ich werde mich anmelden! Und da es immer schöner ist, die Freude zu verdoppeln, indem man sie teilt, schreibe ich parallel ein Bali-Koch-Tagebuch. Zudem schön gespickt mit balinesischen Sprachübungen und Hoteleinblicken.
Fazit: Bleiben Sie fröhlich und gönnen Sie sich was.

Dienstag, 4. April 2006

Wollten Sie nicht schon immer nach Bali?

In der Buchhandlung griff ich nach zwei Büchern, die mich neugierig machten: "Endlich 40! Was Sie schon immer tun wollten". "Endlich 50! Was Sie schon immer tun wollten". Sie sehen, als Mitte 40erin gehört man zur Zielgruppe für 2 Bücher dieser Sorte ...
Jedenfalls stand u. a. darin, dass nach Bali reisen, einfach zu den schönen Dingen gehört, die einer Reise ins Paradies gleichen. Der angefügte Tipp war: "Nicht lange überlegen, buchen, am besten Last minute und in 14 Stunden sind sie auf der glückseligen Insel".
Doch so einfach ins Blaue buchen, würde ich auch nicht. Wenn schon, denn schon.
Und dafür habe ich einen speziellen Tipp:
Genießen Sie Luxus pur mit göttlichen Hotels, Ajurveda, Wellness, herrlichem Essen, Natur pur und einem unvergesslichen Ambiente.
Nähere Infos unter: www.bagus-discovery.com
... wir sehen uns auf Bali ...

Donnerstag, 30. März 2006

"Kann denn Essen Sünde sein?"

Mal Hand aufs Herz: Wann haben Sie das letztemal so richtig geschlemmt und gesündigt - OHNE EIN SCHLECHTES GEWISSEN ZU HABEN?
Die (Ess)Zeiten sind fatal. Die Medien predigen uns, wie und was und wieviel und demnächst auch noch mit wem wir essen sollen/dürfen, damit wir uns auch alle für Heidi Klums Mannequin-Parade anmelden dürfen. Laut Medien sollen wir aussehen wie Hungerharken und der (unliebsame) Lagerfeld hat ja auch schon im TV gesagt, dass es ihm gegen den Strich geht, Mode ab Größe 40 zu entwerfen und anzubieten (aber jeder ist käuflich, auch Lagerfeld).
Je mehr Diäten, desto mehr Übergewichtige. je mehr Schlankheit gepredigt wird, desto mehr essgestörte Vegetarier, je mehr Ernährungsaufklärung in den Schulen, desto mehr Jugendliche rauchen zum Zweck der Appetit- und Gewichtskontrolle. Ja, kaum noch einer, der es wagt, unbedarft und fröhlich in sein belegtes Brötchen zu beißen, ohne dass er sogleich die Esssünden der letzten Tage bereut. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung hat es mal schön formuliert: "Die Menschen essen nach jahrzehntelanger Aufklärung, was sie immer gegessen haben. Aber jetzt mit schlechtem Gewissen."
Fazit: Essen Sie doch was Sie wollen! Essen macht schön, essen macht jung und gesund und Essen macht satt. Mit den Portionen muss man ja nicht übertreiben.

Dienstag, 28. März 2006

"Was? Sie trinken überhaupt keinen Alkohol?"

Wir Menschen können ganz schön böse sein. Wir haben pure Schadenfreude in uns! Wahrscheinlich freuen wir uns nur, dass andere Menschen auch so ihre Problemchen haben. Und wir verfahren in unserem täglichen Denken und Handeln wie die Klatschzeitungen: "Es gibt über jeden etwas Positives zu berichten, aber das andere ist viel interessanter".
Mir erzählte also jemand, dass er keinen Alkohol trinken würde. Meine Reaktion: "Heute?"
Er: "Nein, nie!"
Sprechpause.
Ich: "Schon immer?"
Er: "Nein, aber seit 1995 trinke ich keinen Alkohol mehr".
Sprechpause (Gedankenblase von mir: Der war bestimmt Alkoholiker und ist jetzt trocken).
Ich: "Warum seit 1995?"
Er: "Ich habe noch nie viel getrunken und geschmeckt hat er mir auch nicht. Also dachte ich mir, warum soll ich ihn trinken? Und damals fing ich intensiver mit Sport an".
Ich: "Jetzt, wo Du es sagst, finde ich Deine Einstellung sehr gut. Ich kenne einen Chefkoch, der trinkt nur Fanta und Wasser. Und einfach aus dem Grund, weil Alkohol ihm nicht schmeckt".
Fazit I: Warum sind wir Menschen immer so argwöhnisch? Weil wir zuviel enttäuscht wurden/werden? Kann auch sein, aber ich denke, es tut uns einfach gut, wenn nicht nur wir Probleme haben, sondern auch andere.
Fazit II: Ich finde es bewundernswert, wenn jemand zu seinen Überzeugungen steht und diese auch konsequent durchzieht.
Fazit III: Mir erzählte mal eine "Grüne", dass Alkohol, Tabak und Zucker "staatlich geförderte Drogen" wären.

Freitag, 24. März 2006

Vertrauen Sie Ihrer somatischen Intelligenz!

Kaum ist der Frühling da, wollen alle "entschlacken". Fasten und dabei möglichst viele, viele Kilos verlieren. Und ihren Körper "entgiften" und den "Darm mal auf Null" fahren. Hört sich wie eine Autoinspektion mit Ölwechsel an.
Mir sagte einmal ein Arzt, dass "entschlacken" schlichtweg ein Blödsinn wäre, weil der Körper so ausgerichtet ist, dass alle "Giftschlacken" von Leber, Niere und den anderen "Mitspielern" im Körper entsprechend verwertet und ausgeschieden werden.
Wir Menschen müssten nur generell mehr auf unseren Körper hören! Was tut ihm gut und was sollte ich lieber sein lassen.
Ein Beispiel: Ich war letztens auf einem Geburtstag und mußte höflichkeitshalber einen fetten Schweinebraten mit fettem Sauerkraut und vergewaltigten Matsch-Fett-Kartoffeln essen. Mein Körper war offensichtlich damit nicht einverstanden, denn ich trank am nächsten Tag nur Pfefferminztee und abends gab es eine Lust-Orange. Erst am zweiten Tag meldete sich mein Körper mit Salatgelüsten zu den Lebenden zurück. Ich denke, dass das somatische Intelligenz ist. Die Signale habe ich umgesetzt und mir ging es danach wieder hervorragend.
Was ich grundsätzlich als "Entschlacken" akzeptieren kann, ist, den Müll von Kopf, Herz und Seele aufzuarbeiten. Das Gefühl, den Körper durch die Nahrungsverweigerung tiefer zu spüren und mit Reinigungs-Tee durchzuspülen.
Fazit: An körperliche Grenzen zu gehen, ist manchmal wichtig. Sich zu verausgaben und zu spüren, wie weit muss ich gehen, um meine persönliche "Mitte" zu finden.

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