Montag, 21. Februar 2011

Restaurant Fiore in Potsdam - ein Leckerbissen

Restaurant Fiore im Romantik Hotel Potsdam

Ein Hotelrestaurant hat es nicht immer leicht, aber seit kurzem heißt das ehemalige Travel Charme Hotel „Romantik Hotel“ und dieses hat gute Ambitionen, sein hauseigenes Restaurant Fiore noch mehr in den Fokus zu stellen.
Steffen Schwarz, seit 2006 Küchenchef vom Restaurant Fiore, ein sehr aktiver, kreativer und innovativer Gourmetkoch, kocht sich beständig und vehement nach oben.
Zudem lässt die neue Hotelumbenennung einen größeren „Spielraum“ für Schwarz, um zu zeigen, was „er“ sich so alles vorstellt. Und das ist eine Menge.
Der Einstieg ins Menü war fulminant, der grüne Gruß in Form einer Garten-Erbsensuppe war von so einem schönen Grün und von so vollem Erbsengeschmack, dass mehr nicht ging. Der „Lammlolly“ dazu, war drollig und die versteckte Aprikose darin, war eine Überraschung.
Das „Kotelett von der Wachtel“ mit Trüffelmayonnaise schmeckte saftig und doch mit einer leicht grilligen Haut leicht knusprig, die kleinen Pommes in Streichholzart dekorierten den kleinen Teilausschnitt des Vogels, sehr puppenhaft nett auf dem Teller. Die Krustentierschaumsuppe war mein kulinarisches Highlight, Röstaromen der Carapacen waren so perfekt und in Harmonie mit den Aromaten vereinigt. Die Jakobsmuschel und das Mangocitronell waren ein guter Einfall als „Dazu“, wären aber ob der deliziösen Suppenqualität gar nicht von Nöten gewesen. Dazwischen gab es die confierte Rotbarbe mit Avocado und Knoblauch-Crôuton, sehr elegant im Aussehen und im Geschmack, ein gelungener Zwischengang. Was bei der ganzen Präsentation sehr augenfällig war, dass jeder Gang in Form von Optik oder Geschmack oder Beidem – stets ein Aha-Erlebnis mit sich führte, was den Gästen einfach ein schönes Gefühl beschert. Auch das Lesen der Speisenkarte macht Spaß, denn „Kleine Schweinereien mit Eisbeinsülze, warm gerauchten Bäckchen und Sixpack vom Spanferkel erzeugt sehr viel Schmunzeln am Tisch und macht neugierig, wie das „sportliche Ferkel“ wohl serviert wird. Als „Liebe in Paris“ wird rosa gebratenes Filet vom Jungbullen mit weißem Trüffelschaum bezeichnet. Oder ein „Lippenlöser“, gebackene Auster mit Limetten Créme fraiche. Das sind Auszüge vom Valentins-Menü, und es ist zu erkennen, dass Steffen Schwarz nicht nur gerne mit Aromen, sondern auch mit Worten spielt. Kreativ, dynamisch, es ist sicherlich noch viel mehr Schwarz´sches Potential „vergraben“, das hoffentlich bald noch mehr zu Tage gefördert wird. So wie beispielsweise beim angebotenen Menü „Potsdamer Stadtgeflüster“ mit saisonalen Produkten und geschichtlichem Einfluss der Stadt verbunden – eine wa(h)re Spielwiese für Steffen Schwarz, um sich kulinarisch auszutoben. Beim märkischen Rehrücken im Brotmantel war das Niedriggaren ein Thema, entweder ist man/frau ein Fan davon oder nicht. Genauso wie bei den Jakobsmuscheln, die nur kurz angegrillt und innen roh waren. Das sind eben reine Geschmacksfragen, möglicherweise können diese Garmethoden im Vorfeld für den gastlichen Gaumen explitzit besprochen werden.
Fazit: Alles in Allem, zieht es die Geschmackserinnerungen wieder an den Ort der Köstlichkeiten zurück. Zudem mit dem Wissen, dass Steffen Schwarz nicht „stehen bleibt“, sondern neue Leckerbissen kreiert, die wiederum neugierig machen. Die Weinkarte ist sehr moderat im Preis-Leistungs-Verhältnis, so dass auch hier einem guten Weinabend nichts entgegensteht.
Hotel Am Jägertor, Hegelallee 11
14467 Potsdam
Tel. +49 331 201 11 00
Fax +49 331 201 13 33
http://www.hotel-am-jaegertor.de

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