Pino, seine Mama & ich - ein Reisebüchlein
5.Tag Maratea – Christus hat alles im Blick
Nachdem wir am Vortag den Blick auf Maratea eingehend vom Boot aus genießen konnten, erklimmen wir heute das weit gestreute Dorf. Vom Hafen aus geht es hoch in die Berge, in die Altstadt, zum unteren Dorf „Borgo Inferiore“, enge Gassen, ja niedlich pitoresk wie in einer Puppenstube, alles überschaubar, Vinotheken und Bars laden zum Verweilen ein. Ein Aperitivo hier, Panzerotti (süße, gefüllte Teigtaschen) da, ein bisschen „Ricotta e miele“ (Ziegenkäse mit Honig), „pasticcini“ (Gebäck) und wieder etwas pikantes wie Prosciutto „Schinken“. Ich erinnere Pino, dass wir später zu Ciccio gehen, also nicht den Appetit verderben… „Mangia sempre e bueno“, bekomme ich als Antwort.
Die Kirchen „Chiesa madre“ und „Chiesa dell´Addolorata“ sind ein Muss, aber ein sehr beeindruckendes Muss. Zwischen den Häusern ist immer wieder der Blick von Christus zu spüren – ja wir kommen gleich hoch. Die Bergstraße nochmals weiter hoch und wir sind am Aussichtspunkt „Belvedere“ von Maratea. Der Bildhauer Bruno Innocenti schuf 1965 die Erlöserfigur „Statua del Redentore“ mit einer Höhe von 21 m und einer Armspannweite von 19 m. Erst hier oben wird Pino und mir bewusst, warum dieser Christus keine langen Haare hat. Er steht in unmittelbarer Nähe der Wallfahrtskirche San Biagio, aus dem Jahre 1619. Christus darf der Kirche nicht den Rücken zeigen, ergo wurde die Statue so erschaffen, dass er auf die Kirche blickt, aber zum Meer und auf das ganze darunter liegende Dorf den Anschein birgt, auch hier alles im Griff zu haben. Er beschützt das Meer und das Hinterland, Christus sieht alles.
Eine lange Exkursion durch Maratea, wir können endlich sitzen und uns von Ciccio, dem Patron von der Taverna Rovita mit regionaler Küche verwöhnen lassen. Dieses Restaurant gehört zu den „Ristoranti lucani nel mondo“, einem Zusammenschluss weltweiter Restaurants, die original lukanische Küche bieten. Dazu gehört auch Pinos Restaurant in Berlin, die Trattoria á Muntagnola. Pino ist zudem im Jahr 2010 als gastronomischer Botschaft der Basilikata ausgezeichnet worden. Er pflegt die lukanische Küchentradition.
Wir bekommen Risotto mit Zedern „al profumo di mare“ (mit dem Duft des Meeres). Dazu werden die Zedern in zwei Teile geschnitten und mit Risotto gefüllt – habe ich noch nie gegessen und werde auch lange daran denken. „La fine del mondo (das Ende der Welt) – dieses Gefühl entsteht in Maratea, in seiner Taverna. Wir fühlen uns gut aufgehoben und bereit für das nächste Gaumenerlebnis: „Orecchiette con seppioline e cavolo lucano“ – diese kleinen Ohrennudeln bieten in ihren teigigen Schlupfwinkeln Plätzchen für die Tintenfischchen, Oliven, Weißkohl in Verbindung mit der tomatigen Sauce schönen Platz und schmecken sehr gut mit einem Vino bianco vom Winzer Dragone. Heute ist unser Pasta-Tag, der Ricotta schmeckt hier in Matera so gut, dass wir ihn so zum Naschen bestellen, aber auch als Füllung in den Teigrollen „Cannelloni con ricotta e spinaci“. „Dolci?“, Si, ich würde es mir nicht verzeihen, wenn ich hier in Maratea Diätanwandlungen hätte. „Vapiano“, meint Pino genüsslich, langsam essen, dann haben wir was davon, wenn wir dick werden.
Pino ist natürlich in seiner Heimat, der Basilikata, überall bekannt. Seine kulinarische Botschaftertätigkeit, das Fördern und Fordern von guten ökologischen Produkten aus seiner Heimat, die er in Berlin anbietet, zieht Kreise. Die Erzeuger und Bauern hier vor Ort wissen, wie hoch geschätzt die Authentizität ihrer (wieder entdeckten) Küchenkultur sowie die Ernte von ihrem Land, im Ausland ist. Und Pino wird nie müde, Neues und noch nicht gekannte Betriebe von Winzern, Käsern und Bauern zu besuchen. „Pino, Deine Heimat schmeckt wirklich gut. Voi italiani, voi lucani, ihr habt gutes Essen. Gracie“, beschließe ich meine Mahlzeit mit süßen Ricotta gefüllten „Dita degli apostoli“ – Apostelfinger. Diese süßen aufgerollten Pfannkuchen passen gut zum Christus da oben auf dem Berg, der uns bestimmt wohlwollend bei dieser Völlerei zusieht.
Im Hotel Gabbiano trinken wir noch eine Flasche vino rosso, den so typischen Rotwein aus der Basilikata „Aglianico“, aus dem Vulture-Gebiet. Die Direktorin Rosa Amoroso hat uns dazu eingeladen, denn sie ist begeistert, dass wir soviel Freude am Essen und Trinken mitbringen. Sie erzählt uns von ihrer Arbeit als Präsidentin vom Hotel-Konsortium, eine schwierige Aufgabe, deren Interessengemeinschaft die Förderung der Hotels und nicht zuletzt, die der Region bedeutet.
Morgen geht es weiter nach Pollino, in den Nationalpark
Nachdem wir am Vortag den Blick auf Maratea eingehend vom Boot aus genießen konnten, erklimmen wir heute das weit gestreute Dorf. Vom Hafen aus geht es hoch in die Berge, in die Altstadt, zum unteren Dorf „Borgo Inferiore“, enge Gassen, ja niedlich pitoresk wie in einer Puppenstube, alles überschaubar, Vinotheken und Bars laden zum Verweilen ein. Ein Aperitivo hier, Panzerotti (süße, gefüllte Teigtaschen) da, ein bisschen „Ricotta e miele“ (Ziegenkäse mit Honig), „pasticcini“ (Gebäck) und wieder etwas pikantes wie Prosciutto „Schinken“. Ich erinnere Pino, dass wir später zu Ciccio gehen, also nicht den Appetit verderben… „Mangia sempre e bueno“, bekomme ich als Antwort.
Die Kirchen „Chiesa madre“ und „Chiesa dell´Addolorata“ sind ein Muss, aber ein sehr beeindruckendes Muss. Zwischen den Häusern ist immer wieder der Blick von Christus zu spüren – ja wir kommen gleich hoch. Die Bergstraße nochmals weiter hoch und wir sind am Aussichtspunkt „Belvedere“ von Maratea. Der Bildhauer Bruno Innocenti schuf 1965 die Erlöserfigur „Statua del Redentore“ mit einer Höhe von 21 m und einer Armspannweite von 19 m. Erst hier oben wird Pino und mir bewusst, warum dieser Christus keine langen Haare hat. Er steht in unmittelbarer Nähe der Wallfahrtskirche San Biagio, aus dem Jahre 1619. Christus darf der Kirche nicht den Rücken zeigen, ergo wurde die Statue so erschaffen, dass er auf die Kirche blickt, aber zum Meer und auf das ganze darunter liegende Dorf den Anschein birgt, auch hier alles im Griff zu haben. Er beschützt das Meer und das Hinterland, Christus sieht alles.
Eine lange Exkursion durch Maratea, wir können endlich sitzen und uns von Ciccio, dem Patron von der Taverna Rovita mit regionaler Küche verwöhnen lassen. Dieses Restaurant gehört zu den „Ristoranti lucani nel mondo“, einem Zusammenschluss weltweiter Restaurants, die original lukanische Küche bieten. Dazu gehört auch Pinos Restaurant in Berlin, die Trattoria á Muntagnola. Pino ist zudem im Jahr 2010 als gastronomischer Botschaft der Basilikata ausgezeichnet worden. Er pflegt die lukanische Küchentradition.
Wir bekommen Risotto mit Zedern „al profumo di mare“ (mit dem Duft des Meeres). Dazu werden die Zedern in zwei Teile geschnitten und mit Risotto gefüllt – habe ich noch nie gegessen und werde auch lange daran denken. „La fine del mondo (das Ende der Welt) – dieses Gefühl entsteht in Maratea, in seiner Taverna. Wir fühlen uns gut aufgehoben und bereit für das nächste Gaumenerlebnis: „Orecchiette con seppioline e cavolo lucano“ – diese kleinen Ohrennudeln bieten in ihren teigigen Schlupfwinkeln Plätzchen für die Tintenfischchen, Oliven, Weißkohl in Verbindung mit der tomatigen Sauce schönen Platz und schmecken sehr gut mit einem Vino bianco vom Winzer Dragone. Heute ist unser Pasta-Tag, der Ricotta schmeckt hier in Matera so gut, dass wir ihn so zum Naschen bestellen, aber auch als Füllung in den Teigrollen „Cannelloni con ricotta e spinaci“. „Dolci?“, Si, ich würde es mir nicht verzeihen, wenn ich hier in Maratea Diätanwandlungen hätte. „Vapiano“, meint Pino genüsslich, langsam essen, dann haben wir was davon, wenn wir dick werden.
Pino ist natürlich in seiner Heimat, der Basilikata, überall bekannt. Seine kulinarische Botschaftertätigkeit, das Fördern und Fordern von guten ökologischen Produkten aus seiner Heimat, die er in Berlin anbietet, zieht Kreise. Die Erzeuger und Bauern hier vor Ort wissen, wie hoch geschätzt die Authentizität ihrer (wieder entdeckten) Küchenkultur sowie die Ernte von ihrem Land, im Ausland ist. Und Pino wird nie müde, Neues und noch nicht gekannte Betriebe von Winzern, Käsern und Bauern zu besuchen. „Pino, Deine Heimat schmeckt wirklich gut. Voi italiani, voi lucani, ihr habt gutes Essen. Gracie“, beschließe ich meine Mahlzeit mit süßen Ricotta gefüllten „Dita degli apostoli“ – Apostelfinger. Diese süßen aufgerollten Pfannkuchen passen gut zum Christus da oben auf dem Berg, der uns bestimmt wohlwollend bei dieser Völlerei zusieht.
Im Hotel Gabbiano trinken wir noch eine Flasche vino rosso, den so typischen Rotwein aus der Basilikata „Aglianico“, aus dem Vulture-Gebiet. Die Direktorin Rosa Amoroso hat uns dazu eingeladen, denn sie ist begeistert, dass wir soviel Freude am Essen und Trinken mitbringen. Sie erzählt uns von ihrer Arbeit als Präsidentin vom Hotel-Konsortium, eine schwierige Aufgabe, deren Interessengemeinschaft die Förderung der Hotels und nicht zuletzt, die der Region bedeutet.
Morgen geht es weiter nach Pollino, in den Nationalpark
Rose Marie Donhauser - 15. Nov, 13:59