"Sturm" in Wien - eine kulinarische Reise
„Sturm“ in Wien – eine kulinarische Reise
Wien ist immer eine Reise wert. 5 Tage reichen nicht aus, um alle berühmten kulinarischen Stätten aufzusuchen, aber es ist doch ein Versuch, Wien zu erschmecken.
„Den roten haben wir leider nicht mehr, nur noch den Weißen“, beschied mir die freundliche Kellnerin im kleinen, urigen Restaurant „Gulaschmuseum“. Also den weißen Sturm probieren, der in Österreich so genannt wird. Dabei handelt es sich um einen neuen Wein, der sich im Gärprozess befindet und noch kein fertiger Wein ist. In Deutschland wird zwischen Federweißen, aus weißem Traubenmost und Federrotem, aus rotem Traubenmost, unterschieden. Auch wenn die alkoholische Gärung erst begonnen hat, so darf das süffige Getränk (ab etwa 4% Alkohol) nicht unterschätzt werden.
Im Gulaschmuseum gibt es über 18 Gulaschsorten, typisch für Wien ist das Fiakergulasch mit Spiegelei, Gurke und Würstchen, sehr gut mit „Saft“, der Gulaschsauce, die es alleine schon wert war, alles mit „Gebäck“ (Brötchenauswahl) aufzuwischen. Obwohl Wien mit Grinzing für Wein bekannt ist, war es doch erstaunlich, wie viele Biersorten und letztendlich, wie viele Brauereien es gibt. In der „Gösser Bierklinik“ http://www.goesser-bierklinik.at kann da einiges an Gerstensaft getrunken werden, auch wenn die Intention in dieses uralte Wirtshaus zu gehen, eher dem „Blunz´n Gröstl“ gilt. Ein Rundumblick auf die anwesenden Gäste, zeigte fast ausschließlich auf deren Tellern, just dieses Gericht: Gebratene Blutwurst mit Kartoffeln und Kren (Meerrettich).
Sightseeing in Wien heißt vor allem, die Kaffeehäuser zu besuchen. Mein Favorit ist ganz klar das Cafe Hawelka http://www.hawelka.com , wo es abwechselnden Hauskuchen gibt, bei uns war es Topfenstrudel – und dazu natürlich eine starke köstliche Melange. Auf die Kaffeekultur dürfen die Österreicher unbedingt stolz sein, denn es macht Freude die befrackten Kellner beim Bedienen, so a la „Küss die Hand gnä Frau“ zu beobachten. Im Cafe Central in der Herrengasse, an der Kuchentheke zu sitzen, das macht Süßmäuler-Spaß und natürlich die Cafe Central Torte mit Orangengeschmack zu essen, ist Pflicht.
Das Cafe Museum in der Operngasse oder auch das Heiner Cafe in der Kärntnerstraße – ich denke noch immer an den Trüffelspitz – sind beide unbedingt zu empfehlen.
Genauso wie das Cafe Schwarzenberg
http://www.cafe-schwarzenberg.at in dem man nur mit hartnäckigem Warten ein Tischchen bekommt. Auch wenn das Café Sacher das bekannteste Kaffeehaus in Wien ist, so haben wir es doch erst nach dem Wienbesuch geschafft, eine Original Sachertorte, verpackt im Holzkarton zu verspeisen. Das Sacher zu touristisch? Letztendlich werden die Wiener ihre noch verbliebenen heimeligen Kaffeehäuser mehr unter Verschluss halten, um noch ein bisschen unter sich zu sein, anstatt z.B. durch eine Busladung chinesischer Touristen, keinen Platz mehr zu finden.
Die österreichische Küche ist nicht kalorienarm und wer einen Salat bestellt, bekommt auch Kartoffelsalat dazu. Meist arrangiert mit Vogerlsalat, einen Feldsalat. Backhendl und Wiener Schnitzl, knusprig gebadet und kross gebraten im Öl und Butterschmalz, ja da kann ein „Gemischter Satz“ – oder Mischsatz, ein Wein, gekeltert aus mehreren Rebsorten, für die die Weinanbaugebiete, in und um Wien, sehr bekannt sind, gut schmecken. So gegessen und getrunken in einem sehr empfehlenswerten Restaurant in der Josephstadt, Restaurant Fromme Helene, in dem allen Anschein nach, überwiegend Wiener Gäste saßen, was durchaus ein sehr gutes Qualitätszeugnis darstellt.
Wer der Wiener Rindfleischtradition frönen will, kann dies am besten im Restaurant http://www.plachutta.at umsetzen. Tafelspitz und feinstes Wiener Schnitzel sind das Aushängeschild. Doch auch die Würstlbuden mit Frankfurter, Krainer und jetzt im Herbst mit Kürbiswürstl sind ein Erlebnis besonderer Art, eben stehend und essend an der Bude, und auch darüber sinnierend, warum in Wien so viele Wurstsorten aus Pferdefleisch hergestellt werden. Zufällig fällt der Blick auf die berühmten Fiaker – und wenn es nicht so teuer wäre, sich in der Innenstadt zu kutschieren lassen – warum nicht? Es gehört einfach zu Wien.
Dem Naschmarkt, von dem jeder Wienbesucher schwärmt, dem kann ich nicht so viel abgewinnen: Zu viele internationale Spezialitäten, vor allem Döner und Fladenbrot werden verkauft, auch wieder viel zu touristisch und zu wenig Wiener Spezialitäten. „Zur Eisernen Zeit“, ein Wiener-Beisl am Naschmarkt hielt in dessen auch nicht, was es optisch und qualitativ zu bieten hatte. Die Grandligkeit vom Kellner, die schon wieder zum Schmunzeln war, buchte ich unter wienerisches Gemüt.
Ein langer Spaziergang, um den Appetit für das kulinarische Wien zu bewahren, führte vom Kärntner Ring rüber in den Rennweg- an die Ausläufer von Schloss Belvedere, in den ehemaligen Pferdestall, heute als Gaststätte Salm Bräu geführt. Urgemütlich, rustikal, ob die Bedienungen oder die Einrichtung, ein Ort zum bodenständigen Wien entdecken und schmecken: Gebratener „Zeller“ , Knollensellerie mit Vogerlsalat, Gegrillte Saustelze für Zwei und selbst gebrautes Salm Bräu Bier. So kann Wien ausklingen, mit etwas mehr Körpergewicht und dem nachhaltigen Schwelgen von guten Wirts- und Kaffeehäusern. Darauf noch einen kräftigen Mokka im Kolonialwarengeschäft von http://www.meinl.at , mit vielen kulinarischen Mitbringseln im Gepäck - von Manner Schnitten, Pferdesalami, Maroni, Strudel und Mozartkugeln – mit dem Wissen, dass bei weitem nicht alles probiert wurde, was im Vorfeld gedanklich auf der Zunge lag: Nächstes Mal wird auf alle Fälle im Restaurant
http://www.stadtgasthaus-eisvogel.at Wiener Kalbsbeuschel mit Serviettenknödel und Letscho-Rostbraten mit Erdäpfelbaumkuchen gegessen.
Wien ist immer eine Reise wert. 5 Tage reichen nicht aus, um alle berühmten kulinarischen Stätten aufzusuchen, aber es ist doch ein Versuch, Wien zu erschmecken.
„Den roten haben wir leider nicht mehr, nur noch den Weißen“, beschied mir die freundliche Kellnerin im kleinen, urigen Restaurant „Gulaschmuseum“. Also den weißen Sturm probieren, der in Österreich so genannt wird. Dabei handelt es sich um einen neuen Wein, der sich im Gärprozess befindet und noch kein fertiger Wein ist. In Deutschland wird zwischen Federweißen, aus weißem Traubenmost und Federrotem, aus rotem Traubenmost, unterschieden. Auch wenn die alkoholische Gärung erst begonnen hat, so darf das süffige Getränk (ab etwa 4% Alkohol) nicht unterschätzt werden.
Im Gulaschmuseum gibt es über 18 Gulaschsorten, typisch für Wien ist das Fiakergulasch mit Spiegelei, Gurke und Würstchen, sehr gut mit „Saft“, der Gulaschsauce, die es alleine schon wert war, alles mit „Gebäck“ (Brötchenauswahl) aufzuwischen. Obwohl Wien mit Grinzing für Wein bekannt ist, war es doch erstaunlich, wie viele Biersorten und letztendlich, wie viele Brauereien es gibt. In der „Gösser Bierklinik“ http://www.goesser-bierklinik.at kann da einiges an Gerstensaft getrunken werden, auch wenn die Intention in dieses uralte Wirtshaus zu gehen, eher dem „Blunz´n Gröstl“ gilt. Ein Rundumblick auf die anwesenden Gäste, zeigte fast ausschließlich auf deren Tellern, just dieses Gericht: Gebratene Blutwurst mit Kartoffeln und Kren (Meerrettich).
Sightseeing in Wien heißt vor allem, die Kaffeehäuser zu besuchen. Mein Favorit ist ganz klar das Cafe Hawelka http://www.hawelka.com , wo es abwechselnden Hauskuchen gibt, bei uns war es Topfenstrudel – und dazu natürlich eine starke köstliche Melange. Auf die Kaffeekultur dürfen die Österreicher unbedingt stolz sein, denn es macht Freude die befrackten Kellner beim Bedienen, so a la „Küss die Hand gnä Frau“ zu beobachten. Im Cafe Central in der Herrengasse, an der Kuchentheke zu sitzen, das macht Süßmäuler-Spaß und natürlich die Cafe Central Torte mit Orangengeschmack zu essen, ist Pflicht.
Das Cafe Museum in der Operngasse oder auch das Heiner Cafe in der Kärntnerstraße – ich denke noch immer an den Trüffelspitz – sind beide unbedingt zu empfehlen.
Genauso wie das Cafe Schwarzenberg
http://www.cafe-schwarzenberg.at in dem man nur mit hartnäckigem Warten ein Tischchen bekommt. Auch wenn das Café Sacher das bekannteste Kaffeehaus in Wien ist, so haben wir es doch erst nach dem Wienbesuch geschafft, eine Original Sachertorte, verpackt im Holzkarton zu verspeisen. Das Sacher zu touristisch? Letztendlich werden die Wiener ihre noch verbliebenen heimeligen Kaffeehäuser mehr unter Verschluss halten, um noch ein bisschen unter sich zu sein, anstatt z.B. durch eine Busladung chinesischer Touristen, keinen Platz mehr zu finden.
Die österreichische Küche ist nicht kalorienarm und wer einen Salat bestellt, bekommt auch Kartoffelsalat dazu. Meist arrangiert mit Vogerlsalat, einen Feldsalat. Backhendl und Wiener Schnitzl, knusprig gebadet und kross gebraten im Öl und Butterschmalz, ja da kann ein „Gemischter Satz“ – oder Mischsatz, ein Wein, gekeltert aus mehreren Rebsorten, für die die Weinanbaugebiete, in und um Wien, sehr bekannt sind, gut schmecken. So gegessen und getrunken in einem sehr empfehlenswerten Restaurant in der Josephstadt, Restaurant Fromme Helene, in dem allen Anschein nach, überwiegend Wiener Gäste saßen, was durchaus ein sehr gutes Qualitätszeugnis darstellt.
Wer der Wiener Rindfleischtradition frönen will, kann dies am besten im Restaurant http://www.plachutta.at umsetzen. Tafelspitz und feinstes Wiener Schnitzel sind das Aushängeschild. Doch auch die Würstlbuden mit Frankfurter, Krainer und jetzt im Herbst mit Kürbiswürstl sind ein Erlebnis besonderer Art, eben stehend und essend an der Bude, und auch darüber sinnierend, warum in Wien so viele Wurstsorten aus Pferdefleisch hergestellt werden. Zufällig fällt der Blick auf die berühmten Fiaker – und wenn es nicht so teuer wäre, sich in der Innenstadt zu kutschieren lassen – warum nicht? Es gehört einfach zu Wien.
Dem Naschmarkt, von dem jeder Wienbesucher schwärmt, dem kann ich nicht so viel abgewinnen: Zu viele internationale Spezialitäten, vor allem Döner und Fladenbrot werden verkauft, auch wieder viel zu touristisch und zu wenig Wiener Spezialitäten. „Zur Eisernen Zeit“, ein Wiener-Beisl am Naschmarkt hielt in dessen auch nicht, was es optisch und qualitativ zu bieten hatte. Die Grandligkeit vom Kellner, die schon wieder zum Schmunzeln war, buchte ich unter wienerisches Gemüt.
Ein langer Spaziergang, um den Appetit für das kulinarische Wien zu bewahren, führte vom Kärntner Ring rüber in den Rennweg- an die Ausläufer von Schloss Belvedere, in den ehemaligen Pferdestall, heute als Gaststätte Salm Bräu geführt. Urgemütlich, rustikal, ob die Bedienungen oder die Einrichtung, ein Ort zum bodenständigen Wien entdecken und schmecken: Gebratener „Zeller“ , Knollensellerie mit Vogerlsalat, Gegrillte Saustelze für Zwei und selbst gebrautes Salm Bräu Bier. So kann Wien ausklingen, mit etwas mehr Körpergewicht und dem nachhaltigen Schwelgen von guten Wirts- und Kaffeehäusern. Darauf noch einen kräftigen Mokka im Kolonialwarengeschäft von http://www.meinl.at , mit vielen kulinarischen Mitbringseln im Gepäck - von Manner Schnitten, Pferdesalami, Maroni, Strudel und Mozartkugeln – mit dem Wissen, dass bei weitem nicht alles probiert wurde, was im Vorfeld gedanklich auf der Zunge lag: Nächstes Mal wird auf alle Fälle im Restaurant
http://www.stadtgasthaus-eisvogel.at Wiener Kalbsbeuschel mit Serviettenknödel und Letscho-Rostbraten mit Erdäpfelbaumkuchen gegessen.
Rose Marie Donhauser - 29. Okt, 14:52