Montag, 15. November 2010

Pino, seine Mama & ich - ein Reisebüchlein

5.Tag Maratea – Christus hat alles im Blick
Nachdem wir am Vortag den Blick auf Maratea eingehend vom Boot aus genießen konnten, erklimmen wir heute das weit gestreute Dorf. Vom Hafen aus geht es hoch in die Berge, in die Altstadt, zum unteren Dorf „Borgo Inferiore“, enge Gassen, ja niedlich pitoresk wie in einer Puppenstube, alles überschaubar, Vinotheken und Bars laden zum Verweilen ein. Ein Aperitivo hier, Panzerotti (süße, gefüllte Teigtaschen) da, ein bisschen „Ricotta e miele“ (Ziegenkäse mit Honig), „pasticcini“ (Gebäck) und wieder etwas pikantes wie Prosciutto „Schinken“. Ich erinnere Pino, dass wir später zu Ciccio gehen, also nicht den Appetit verderben… „Mangia sempre e bueno“, bekomme ich als Antwort.
Die Kirchen „Chiesa madre“ und „Chiesa dell´Addolorata“ sind ein Muss, aber ein sehr beeindruckendes Muss. Zwischen den Häusern ist immer wieder der Blick von Christus zu spüren – ja wir kommen gleich hoch. Die Bergstraße nochmals weiter hoch und wir sind am Aussichtspunkt „Belvedere“ von Maratea. Der Bildhauer Bruno Innocenti schuf 1965 die Erlöserfigur „Statua del Redentore“ mit einer Höhe von 21 m und einer Armspannweite von 19 m. Erst hier oben wird Pino und mir bewusst, warum dieser Christus keine langen Haare hat. Er steht in unmittelbarer Nähe der Wallfahrtskirche San Biagio, aus dem Jahre 1619. Christus darf der Kirche nicht den Rücken zeigen, ergo wurde die Statue so erschaffen, dass er auf die Kirche blickt, aber zum Meer und auf das ganze darunter liegende Dorf den Anschein birgt, auch hier alles im Griff zu haben. Er beschützt das Meer und das Hinterland, Christus sieht alles.
Eine lange Exkursion durch Maratea, wir können endlich sitzen und uns von Ciccio, dem Patron von der Taverna Rovita mit regionaler Küche verwöhnen lassen. Dieses Restaurant gehört zu den „Ristoranti lucani nel mondo“, einem Zusammenschluss weltweiter Restaurants, die original lukanische Küche bieten. Dazu gehört auch Pinos Restaurant in Berlin, die Trattoria á Muntagnola. Pino ist zudem im Jahr 2010 als gastronomischer Botschaft der Basilikata ausgezeichnet worden. Er pflegt die lukanische Küchentradition.
Wir bekommen Risotto mit Zedern „al profumo di mare“ (mit dem Duft des Meeres). Dazu werden die Zedern in zwei Teile geschnitten und mit Risotto gefüllt – habe ich noch nie gegessen und werde auch lange daran denken. „La fine del mondo (das Ende der Welt) – dieses Gefühl entsteht in Maratea, in seiner Taverna. Wir fühlen uns gut aufgehoben und bereit für das nächste Gaumenerlebnis: „Orecchiette con seppioline e cavolo lucano“ – diese kleinen Ohrennudeln bieten in ihren teigigen Schlupfwinkeln Plätzchen für die Tintenfischchen, Oliven, Weißkohl in Verbindung mit der tomatigen Sauce schönen Platz und schmecken sehr gut mit einem Vino bianco vom Winzer Dragone. Heute ist unser Pasta-Tag, der Ricotta schmeckt hier in Matera so gut, dass wir ihn so zum Naschen bestellen, aber auch als Füllung in den Teigrollen „Cannelloni con ricotta e spinaci“. „Dolci?“, Si, ich würde es mir nicht verzeihen, wenn ich hier in Maratea Diätanwandlungen hätte. „Vapiano“, meint Pino genüsslich, langsam essen, dann haben wir was davon, wenn wir dick werden.
Pino ist natürlich in seiner Heimat, der Basilikata, überall bekannt. Seine kulinarische Botschaftertätigkeit, das Fördern und Fordern von guten ökologischen Produkten aus seiner Heimat, die er in Berlin anbietet, zieht Kreise. Die Erzeuger und Bauern hier vor Ort wissen, wie hoch geschätzt die Authentizität ihrer (wieder entdeckten) Küchenkultur sowie die Ernte von ihrem Land, im Ausland ist. Und Pino wird nie müde, Neues und noch nicht gekannte Betriebe von Winzern, Käsern und Bauern zu besuchen. „Pino, Deine Heimat schmeckt wirklich gut. Voi italiani, voi lucani, ihr habt gutes Essen. Gracie“, beschließe ich meine Mahlzeit mit süßen Ricotta gefüllten „Dita degli apostoli“ – Apostelfinger. Diese süßen aufgerollten Pfannkuchen passen gut zum Christus da oben auf dem Berg, der uns bestimmt wohlwollend bei dieser Völlerei zusieht.
Im Hotel Gabbiano trinken wir noch eine Flasche vino rosso, den so typischen Rotwein aus der Basilikata „Aglianico“, aus dem Vulture-Gebiet. Die Direktorin Rosa Amoroso hat uns dazu eingeladen, denn sie ist begeistert, dass wir soviel Freude am Essen und Trinken mitbringen. Sie erzählt uns von ihrer Arbeit als Präsidentin vom Hotel-Konsortium, eine schwierige Aufgabe, deren Interessengemeinschaft die Förderung der Hotels und nicht zuletzt, die der Region bedeutet.
Morgen geht es weiter nach Pollino, in den Nationalpark

Restaurant Lochner am Lützowplatz, Berlin

FEIN & DEFTIG
„Es lebe die Gans!“

Im Restaurant Lochner am Lützowplatz in Berlin wird es winterlich-deftig:
Fernab von den vielfältigen wie traditionellen Variationen der Winter- und Weihnachtsgans kredenzt Andreas Lochner in den Wochen vor Weihnachten eine deliziöse und wesentlich leichtere Freiland-Maispoularde. Gefüllt mit Kräutern, Brot und feinem Fleisch kommt diese Winter-Geflügel-Variante sehr gesellig daher: Ab einer Runde von 4 Personen kann man das Gericht vorbestellen und verspricht so einen ausschweifenden, genussvollen Abend!


Vorspeisenvariation
Feine Kleinigkeiten aus unserer aktuellen Tageskarte

*****
„Gefüllter Gockel“
auf Nudel-Krautflecken mit Estragon

Freiland-Maispoularde gefüllt mit einer Fleisch-Kräuter-Brotfüllung,
im Backofen geschmort, tranchiert und auf einer Platte am Tisch serviert

*****
Zum Dessert gibt es Grießknödel mit Birne und Eis



ab 4 Personen 160,00
6 Personen 240,00
8 Personen 320,00

Nur auf Vorbestellung
( ca. 2- 3 Tage)

Restaurant Lochner
Lützowplatz 5 • D-10785 Berlin
Telefon: +49 (0)30 23 00 52 20
Fax: +49 (0)30 23 00 40 21
E-Mail: info@lochner-restaurant.de / Aktuelle Karte & Weinkarte unter: http://www.lochner-restaurant.de

Samstag, 13. November 2010

Pino, seine Mama & ich

4. Tag Maratea
Wir hatten 2 Nächte in Maratea, der Küstenstadt am Thyrennischen Meer, eingeplant, um für eine ganztägige Bootstour Zeit zu haben. Schnell sind wir „maritim“ eingewiesen, was unser kleines Motorboot so alles kann und vor allem nicht tun soll. So dürfen wir z.B. nur einen bestimmten Küstenabschnitt befahren.
Das Wetter ist herrlich, wir tuckern aus dem „Porto di Maratea“ dem Hafen, begutachten Maratea vom Meer aus – und dann geht´s ab. Pino schaltet das Gas hoch und wupps sind wir im Süden über der Basilikata-Grenze hinaus. „Dürfen wir das?“, frage ich zaghaft mit Blick auf die genau vorgegebene Küstenkarte…“Voi tedeschi, ihr müsst immer einen Plan haben und traut Euch dann nichts.“ Ich bewerfe ihn mit Weintrauben und erwidere: „et voi italiani, ihr macht immer Chaos…und werdet noch von euren Mamas gesegnet“ Oh, das ist ein Thema, denn eine Mama in Italien steht auf einem Sockel mit Heiligenschein. Sie ist „molto importante“ und es wird getan, was sie gesagt hat.
Entlang der Küste müssen wir höllisch aufpassen, um nicht auf Grund zu laufen, denn teilweise ragen Felsen bis fast an die Wasseroberfläche – und sie sind nicht „weg zuschieben“.
Es ist wunderbar aufregend, mit einer Prise Abenteuer, zu schippern und zu bestaunen, wie sich Felsenklippen mit Sandstränden, Untiefen und Grotten abwechseln. Pino fährt um die Insel „di Dino“ herum, fast spitzbübisch weiß er genau, was er sucht und die Überraschung ist perfekt. Wir gleiten fast von alleine mit einem leichten Wellengang in die blaue Grotte. Das Wasser ist kristallklar und schimmert in tausend Farben von Smaragdgrün über Türkisblau bis Blauviolett. „ce bello…grazie Pino, warst Du schon mal hier drin?“ „No, aber ich wollte schon immer mal mit dem Boot alleine hier rein.“ Gut, dass ich das vorher nicht wusste, denn so leicht ist das Steuern in den Felseneingang auch nicht gewesen…
Zurück zum Porto fahre ich, weltmännisch stehend am Ruder und reinbugsierend in den Hafen. Wir tanken dort und essen „Friselle“ – köstlich eingeweichte, alte Brote mit Tomaten und Mozzarella, Olivenöl tropft beim Reinbeißen über die Hände. Ein wiederum seufzendes que bueno kommt mir über die Lippen. Das werde ich zuhause auch ausprobieren, aber ich lege die Weißbrotscheiben in Weißwein oder Prosecco ein, mal sehen, wie es schmecken wird.
Im Anschluss geht es mit dem Boot Richtung Norden, wir sehen uns unser Hotel „Gabbiano“ von der Meerseite an und freuen uns jetzt schon auf das Abendessen. Vor lauter Gucken kommen wir allerdings der Küste zu nahe und verheddern uns in die Seile der Strandbegrenzungen – der Motor springt nicht mehr an. Pino, er könnte als Perlchentaucher durchgehen, befreit den Außenmotor von der Seilhedderei und wir fahren nach einem herrlichen Bootstag nach Maratea zurück. Und wir bringen etwas mit: Einen immensen Hunger und verzehren lukanische Spezialitäten wie Baccalá con peperoni crusciki die Senise (Stockfisch mit frittiertem Paprika), Rascicatielli ai funghi porcini (Pasta mit Pilzen), Trota salmonata arrostita (gegrillte Forelle), Spaghetti alle cozze (Spaghetti mit Muscheln), Profiteroles (gefülltes Brandteiggebäck) und Panzerottini alla crema (Teigtaschen mit Füllung). Als Weißwein wähle ich einen „Re Manfredi“, weil er nach dem Sohn Manfredi (1194-1266) vom Stauferkaiser Friedrich II benannt ist. Schmeckt sehr königlich, es gibt ihn auch als günstigeren Roséwein. Der obligatorische Limoncello folgte danach und nahm die Mundhöhle in Beschlag, als wüchse dort ein ganzer süditalienischer Zitronenhain, eingetaucht in Alkohol.
Morgen gehen wir auf den Berg zu Christus und zu Ciccio Gambardella, dem Patron von der Taverna Rovita – freue mich „Piacere“

Freitag, 12. November 2010

Pino, seine Mama & ich - eine Reisebüchlein, 3.Tag, Amalfiküste

3. Tag Die Amalfiküste erobern…costiera amalfitana
Auf der Autobahn Richtung Süden nur nicht das kleine Ausfahrtsschild „Amalfitana“ verpassen, ansonsten dauert es ewig, bis dieser Fehler wieder korrigiert werden kann – und alles wieder rückwärts zur besagten Küstenstraße geht. Mama Angela empfiehlt dazu Pino:
„Chicca legna a sardegna“, Du hast eine Zunge, um nach Sardinien zu kommen“. Va bene, aber soweit wollen wir nun doch nicht, die nächste Ausfahrt reicht uns schon.
Diese kurvige, enge Straße bietet einen grandiosen Ausblick auf das Meer und führt an allen bekannten Orten wie Positano, Amalfi, Atrani, Minori und Praiano vorbei. Zudem bedarf es einer guten sportlichen Konstitution vom Lenken, Bremsen wie Gasgeben, aber auch höchster Konzentration, um diese steil aufwärts und abwärts kleine, führende Straße zu fahren. Und fragen Sie nicht, was passiert, wenn ein großer Reisebus entgegenkommt, ein Hindernis im Weg steht, ein Mercedesfahrer mit Hut vor Ihnen fährt oder ein Einheimischer an ihrer Stoßstange klebt, es stimmt nicht fröhlich. „Guck mal, da vorne gibt es molto grande Limone“, erheitere ich Pino und schwups halten wir am Aussichtsplatz. Der Kauf von zwei frisch gepressten (kleinen) LIMOnaden für 6 Euro, lässt uns erahnen, warum die Amalfiküste den Reichen gehört. „Der Preis sortiert also hier aus“, resümiere ich und mache mutig den Vorschlag in Positano zu essen. Einen Parkplatz bekamen wir beim Restaurant Saraceno d´Oro, aber nur für die Zeit, die wir für das Essen benötigten. Parkplatz ist an der Amalfiküste Mangelware und wenn überhaupt, dann unverschämt teuer. Was bleibt? Einfach die Küstenstraße solange fahren, bis wieder ein Abfahrtsschild Richtung Autostrada kommt.
An das Ristorante haben wir gute Erinnerungen, die hausgemachte Pasta „Paccheri con coccio e pomodorini“ schmeckte hervorragend, das Preis-Leistungs-Verhältnis erheiterte mit 12 Euro sogar, dass wir übermütig noch Vongole & Sardinen „Frutti di mare“ bestellten. Im Ort Amalfi kaufte ich 2 Waffeltüten mit je 1 Kugel Schokoladeneis – für 10 Euro! Sicher, es war das teuerste Gelati zum Mitnehmen, das wir je gegessen haben. Aber es war auch das Beste, an das ich mich je erinnern kann. Die großen Zitronen sind allgegenwärtig, sie sehen hübsch aus, aber die dicke Schale lässt nicht viel Fruchtfleisch zurück. Den Zitronenlikör „Limoncello“ probiere ich und merke ziemlich schnell die geschmacklichen Unterschiede. Der teuerste ist nicht immer der Beste und der günstigste ist nicht immer der schlechteste. Einfach testen. Und nicht nach der Designerflasche auswählen.
Was mich auf dieser Reise immer wieder auf´s Neue erfreute, dass ich durch die Begleitung eines Italieners anscheinend in Bezug auf die „außerordentliche TouristenNeppsteuer“, unter Italienern auch „Dummensteuer“ genannt, verschont blieb. Sie wissen schon, „scusi“, da habe ich wohl etwas zuviel auf die Rechnung gesetzt. Oder auch die leicht arrogante Art an der Amalfiküste „die nächsten Touristen kommen sicher, heute habe ich keine Lust nett zu sein.“ Egal ob der Carabinieri, der uns vom Halteverbot wegzuscheuchen versucht, der Barista an der gut besuchten (Cafe)Bar – sie wollen alle italienisch reden und hören sich Pino´s Fragen wohlwollend an. Nur keine Fremdsprache, das ist soooo anstrengend. No capice!
Ich warte im Fiat auf Pino, der nächste Carabinieri kommt vorbei und redet italienisch auf mich ein. Ich verstehe ihn schon, aber ich sage „no capice“. …ein bisschen Zeit schinden, bis Pino wieder zurück ist.
Morgen 4.Tag Maratea, Basilikata

Donnerstag, 11. November 2010

Palazzo - das Restaurant-Theater in Berlin

Der Christian Lohse & Hans-Peter Wodarz PALAZZO feierte am 9. November in Berlin erfolgreich Premiere
Über 400 geladene Gäste kamen zum Auftakt der vierten PALAZZO-Spielzeit am Humboldthafen in Berlin.

Mit über 400 geladenen Gästen wurde am 9. November 2010 die Premiere der vierten PALAZZO-Spielzeit im nostalgischen Spiegelpalast am Humboldthafen in Berlin gefeiert. Die Gastgeber Hans-Peter Wodarz und Christian Lohse eröffneten voller Stolz und Freude die neue Saison in Berlin.
Zwischen den vier Gängen des von 2-Sternekoch Christian Lohse kreierten Gourmet-Menüs wurde eine unterhaltsame Show präsentiert, die ganz im Zeichen des Showmottos „Herzensbrecher & Gaumenkitzel“ stand. Das Moderatoren-Trio Lovely Bastards führte mit viel Charme und Wortwitz durch den Abend und präsentierte insgesamt sechs internationale artistischen Acts. Daniel Reinsberg, Andreas Wessels und Jojo Weiß verknüpften kunstvoll und charmant Elemente aus Varieté, artistischem Können und kleinen Zaubertricks und moderierten sich somit mühelos in die Herzen der Zuschauer.

Die ukrainische Artistin Olena Yakymenko machte mit ihrer Darbietung "Feuervogel" den Anfang der fulminanten Show der Artisten. Hoch oben unter dem Zeltdach am Ringtrapez zeigte sie einen temporeichen Act voller emotionaler Bilder. Nicht weniger beeindruckend und voller Leidenschaft war Oleg Chudan an den Strapaten, zwei vertikal herabhängenden Tüchern. Begleitet von der PALAZZO-Sängerin Isa la Belle verzauberte der junge Ukrainer das Publikum durch perfekte Körperbeherrschung, Kraft und Anmut. Spielerisch leicht und luftig ist der Auftritt der Artistin Irina Pitsur. Mit zahlreichen Hula-Hoop-Reifen und körperlich herausfordernder Kontorsion zeigte die Künstlerin eine wunderschöne Choreographie. Begeisterung und tosender Applaus auf allen Sitzen wurde den Zwillingsbrüdern Roman & Slava zuteil. Die 400 Gäste waren hingerissen von dem Können wie von dem clownesken Charme der beiden Stepptänzer. Der junge Franzose Paul Herzfeld versetzt das Publikum mit einer spektakulären Akrobatiknummer in Staunen. An einer vertikalen Stange, dem „Chinese Pole“, präsentierte er eine wundervoll poetische Nummer, die absolut einzigartig ist. Zum Schluss und als edles Finale der Showacts zeigte Elena Borodina mit „Silencio“ schwerelose Körperbilder voller Magie und orientalischem Zauber.

Unter den illusteren Premieren-Gästen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Sport waren unter anderem Schauspieler Claus Theo Gärtner, Claude Oliver Rudolph, Wolfgang Bahro, Artur Brauner, die Schauspielerinnen Maren Gilzer, Barbara Schöne, Entertainer Wolfgang Lippert, Gourmetkritiker Heinz Horrmann, Moderatorin Enie van de Meiklokjes, Annika Kipp,

Der Christian Lohse & Hans-Peter Wodarz PALAZZO gastiert noch bis Ende März 2011 am Humboldthafen in Berlin. Gespielt wird von Dienstag bis Sonntag, Showbeginn ist um 19:30 Uhr (sonntags bereits um 18:00 Uhr), Einlass ist jeweils 90 Minuten vor Showbeginn. Tickets sind ab 79,90 Euro erhältlich.

Alle weiteren Informationen und Pressematerial unter http://www.palazzo.org.

Mittwoch, 10. November 2010

Pino, seine Mama & ich - 3. Tag Amalfiküste, ein Reisebüchlein

3. Tag Die Amalfiküste erobern…costiera amalfitana
Auf der Autobahn Richtung Süden nur nicht das kleine Ausfahrtsschild „Amalfitana“ verpassen, ansonsten dauert es ewig, bis dieser Fehler wieder korrigiert werden kann – und alles wieder rückwärts zur besagten Küstenstraße geht. Mama Angela empfiehlt dazu Pino:
„Ci ten legn va in sardegna“, Du hast eine Zunge, um nach Sardinien zu kommen“. Va bene, aber soweit wollen wir nun doch nicht, die nächste Ausfahrt reicht uns schon.
Diese kurvige, enge Straße bietet einen grandiosen Ausblick auf das Meer und führt an allen bekannten Orten wie Positano, Amalfi, Atrani, Minori und Praiano vorbei. Zudem bedarf es einer guten sportlichen Konstitution vom Lenken, Bremsen wie Gasgeben, aber auch höchster Konzentration, um diese steil aufwärts und abwärts kleine, führende Straße zu fahren. Und fragen Sie nicht, was passiert, wenn ein großer Reisebus entgegenkommt, ein Hindernis im Weg steht, ein Mercedesfahrer mit Hut vor Ihnen fährt oder ein Einheimischer an ihrer Stoßstange klebt, es stimmt nicht fröhlich. „Guck mal, da vorne gibt es grande Limone“, erheitere ich Pino und schwups halten wir am Aussichtsplatz. Der Kauf von zwei frisch gepressten (kleinen) LIMOnaden für 6 Euro, lässt uns erahnen, warum die Amalfiküste den Reichen gehört. „Der Preis sortiert also hier aus“, resümiere ich und mache mutig den Vorschlag in Positano zu essen. Einen Parkplatz bekamen wir beim Restaurant Saraceno d´Oro, aber nur für die Zeit, die wir für das Essen brauchten. Parkplatz ist an der Amalfiküste Mangelware und wenn überhaupt, dann unverschämt teuer. Was bleibt? Einfach die Küstenstraße solange fahren, bis wieder ein Abfahrtsschild Richtung Autostrada kommt.
An das Ristorante haben wir gute Erinnerungen, die hausgemachte Pasta „Paccheri con coccio e pomodorini“ schmeckte hervorragend, das Preis-Leistungs-Verhältnis erheiterte mit 12 Euro sogar, dass wir übermütig noch Vongole & Sardinen „Frutti di mare“ bestellten. Im Ort Amalfi kaufte ich 2 Waffeltüten mit je 1 Kugel Schokoladeneis – für 10 Euro! Sicher, es war das teuerste Gelati zum Mitnehmen, das wir je gegessen haben. Aber es war auch das Beste, an das ich mich erinnern kann. Die großen Zitronen sind allgegenwärtig, sie sehen hübsch aus, aber die dicke Schale lässt nicht viel Fruchtfleisch zurück. Den Zitronenlikör „Limoncello“ probiere ich und merke ziemlich schnell die geschmacklichen Unterschiede. Der teuerste ist nicht immer der Beste und der günstigste ist nicht immer der schlechteste. Einfach testen. Und nicht nach der Designerflasche auswählen.
Was mich auf dieser Reise immer wieder auf´s Neue erfreute, dass ich durch die Begleitung eines Italieners anscheinend in Bezug auf die „außerordentliche TouristenNeppsteuer“ verschont blieb. Sie wissen schon, „scusi“, da habe ich wohl etwas zuviel auf die Rechnung gesetzt. Oder auch die leicht arrogante Art an der Amalfiküste „die nächsten Touristen kommen sicher, heute habe ich keine Lust nett zu sein.“ Egal ob der Carabinieri, der uns vom Halteverbot wegzuscheuchen versucht, der Barista an der gut besuchten (Cafe)Bar – sie wollen alle italienisch reden und hören sich Pino´s Fragen wohlwollend an. Nur keine Fremdsprache, das ist soooo anstrengend. No capisce!
Ich warte im Fiat auf Pino, der nächste Carabinieri kommt vorbei und redet italienisch auf mich ein. Ich verstehe ihn schon, aber ich sage „no capisce“. …ein bisschen Zeit schinden, bis Pino wieder zurück ist.
Morgen 4.Tag Maratea, Basilikata

Dienstag, 9. November 2010

Pino, seine Mamma & ich - ein Reisebüchlein

2.Tag Neapel
Napoli muss man ge- und erschmeckt haben. Die Pizza ist hier erfunden worden. Mir fällt ein berühmter Sohn dieser Stadt ein, Enrico Caruso, der einmal sagte: „Eines Tages werde ich nach Neapel zurückkehren, weil es meine Heimat ist, die ich liebe. Aber nicht um zu singen, sondern um Pizza zu essen.“
Also gehen Pino und ich in die älteste Pizzeria Italiens, in die „Antica Pizzeria Port´Alba“, um die berühmten Teigfladen-Botschafter a la Napoletana und Margherita zu probieren. Wir essen aus der Hand im Stehen, Pomodori (Tomaten) und Olivenöl rumkleckernd, dazwischen sind Laute wie „buono, incredibile und molto gustoso, schmatzend zu hören. „Maccheroni und die anderen Pastasorten müssen wir auch noch essen, schließlich ist in Neapel die Nudelmaschine erfunden worden“, ereifert sich Pino und setzt nach: „und dann gehen wir wieder in die Kaffeebar von gestern, wo es auch die Sfogliatelle, eine Blätterteig-Spezialität mit Ricotta gefüllt, gibt.“ Mangia, mangia geht es mir durch den Kopf und ich zerschmelze bei dem Gedanken, dass Mama Angela dies immer wieder sagt, um auf ihre Weise Liebe auszudrücken. „Si Pino, wir essen Napoli auf, damit wir Mama davon berichten können. Sie wäre bestimmt unglücklich, wenn wir dünn von unserer Reise zurückkämen.“
Sehr gut gesättigt und mit einer prall gefüllten Provianttüte, voll mit kleinen frittierten Pizzen „pizzetta fritta“ und einer Pizza Margherita a portafoglio, welche zum Mitnehmen, viermal gefaltet und in Papier gewickelt ist, quasi Italo-Fast Food aus der Hand in den Mund, fahren wir endlich los.
Es ist ein Gewusel und Gewühl, aus Neapel, der bevölkerungsreichsten Stadt, nach Rom und Mailand, der Hauptstadt Kampaniens, heil und unverbeult mit unserem kleinen schwarzen Fiat 500 wieder rauszukommen. Pino hatte sichtlich Spaß, sich mal wieder mit seinen Landsleuten per Hupe und geschicktem Manövrieren einen Adrenalinkick zu verpassen und unterstrich dies mit wilden Gestikulieren sowie mit verbalen Ausdrücken, die ich hier nicht wiederholen möchte, aber die doch so zum Schmunzeln waren, dass ich meine leichte Angespanntheit schnell vergaß. Der Verkehr in Neapel gleicht einem chaotischen Blech-Haufen, der allerdings Verwunderlicherweise sich immer wieder selbst entwirrt. „Tedeschi“, die einmal im Auto hier unterwegs waren, rühmen sich noch Jahre danach, dass sie es ohne Blessuren geschafft haben. Bei Italienern bin ich mir nicht so sicher, denn ich habe kein italienisches Auto ohne Schrammen gesehen, vielleicht sind es „Trophäen.“
…scharfes Bremsen, wir lassen unser „macchina“ im Halteverbot zurück, „Ohne pummarola fahren wir nicht weiter“, entscheidet Pino spontan und is(s)t schon im Ristorante "Loggia del Paradiso" verschwunden. Ich als Fragezeichen hinterher, noch immer grübelnd was pummarola wohl sei. Pino ist bereits im Gespräch mit der Köchin vertieft, mit dem Hinweis dies wäre eine gustatorische Rotlichtprobe und so bekommen wir die San Marzano Tomaten als Suppe, Salat und Paradiso-Garnitur auf einem Saltimbocca, jenem Schnitzel, das übersetzt „spring in den Mund“ heißt, serviert. „Ej, Du bist zum Vergnügen hier, mangia, Du wirst zuhause noch von diesen aromatischen Pomodori träumen.“
Er hat Recht, noch immer habe ich die geschmacklichen Erinnerungen an Neapel auf dem Gaumen, an jede einzelne Spezialität. Jede Pizza und Pasta in Berlin muss sich an diesen Größen messen. Mein Fazit: Als Tedeschi, ohne italienische Begleitung, landet man meistens bei geschmacklosen, überteuerten Touristenmenüs zuzüglich schlecht gelaunten Kellnern und viel Nepp. Zusammen mit Pino, lerne ich die wahre süditalienische Küche, die Traditionen und die Menschen kennen. Und allein dafür schon, bin ich ihm dankbar.
Am 3. Tag geht es an die Amalfiküste
Pino Bianco http://www.muntagnola.de
Rose Marie Donhauser http://www.donhauser-essklasse.de

Montag, 8. November 2010

Pino, seine Mama & ich - ein Reisebüchlein

Pino, seine Mama & ich
1. Tag in Neapel „Die Zeremonie eines Espresso“
„In Italien gibt es keinen Espresso doppio, wir bestellen einfach einen Kaffee und bekommen ein kleines, heißes und vor allem starkes Gebräu – eben einen Espresso“, sagt Pino sinnierend in der Bar, als ich meinen stets bestellenden doppelten Espresso verteidigen will: „Aber da ist doch sowenig Kaffee drin, vielleicht können wir Deutsche uns einfach von der Kaffee-Kännchen-Gewohnheit nicht verabschieden.“ „Espresso doppio ist eine deutsche Erfindung“, holt Pino aus und schließt mit den allseits gewohnten Worten „Voi tedesci“ ab. „Ja wir Deutschen haben vielleicht eine andere Vorstellung von Italien, eine Art romantisches Wunderland. Wir bekommen ein leuchtendes Gesicht bei Worten wie Spaghetti, Amore und Vino. Die Sehnsucht nach Dolce Vita und Dolce far niente – dem süßen Leben und dem süßen Nichtstun - ist ungebrochen, wir wollen uns diese sehnende Sucht nach Schönheiten nicht von der Realität nehmen lassen. Die italienische Sprache fließt genüsslich in unsere Ohren und sogar das Schimpfen, der meist italienischen Mamas, hört sich irgendwie beruhigend an. Kein Berlusconi, keine Streik-Müllberge, kein Touristennepp und kein misslauniger Kellner kann uns das schöne Italien-Traum(a)land in unserer „Romantik-Kopfsuite“ nehmen.
Also verabschiede ich mich von meinem doppelten Espresso.
Wir stehen in einer neapolitanischen (Cafe)Bar und sind „hin und weg“ von der Espresso-Zeremonie. Der „Barista“ nimmt die Tässchen aus einem kochenden Wasserbad und vor/verführt uns in die Kunst des richtigen „Kaffee Brauens“.
Der Kult-Kaffee wurde vor ca. 60 Jahren von Achilles Gaggia erfunden. Er presste einige Fingerhut Wasser mit einem Druck von 9 Bar durch 7 g gemahlenem Kaffee – der Espresso ward somit geboren. Ehrfurchtsvoll nippe ich an meinem Espresso. Ich schwöre, ich habe nie einen besseren getrunken. Diese Bar ist unweit vom Fischmarkt Neapels, in einer Seitengasse, im Zentrum nähe Hauptbahnhof und dem Piazza Garibaldi. Hier war auch unser Hotel, das Minotel Luna Rossa. Ein kleines, familiär geführtes Hotel, in welchem jedes Zimmer nach dem Titel eines berühmten napolitanischen Liedes benannt und historisch bezugnehmend mit Gemälden und Kuriositäten dekoriert ist.
Neapel sehen und sterben – „Vedi Napoli e poi muori“ – ich als Tedesca bekomme bei diesem berühmten Ausspruch glasige Augen, wobei Pino auch fasziniert ist. Die Italiener sehen ihr „Napoli“ als ein auf die Erde gefallenes Stück Himmel, was möglicherweise mit dem Vulkan Vesuv zu tun hat, der schon mehrmals in den Himmel gespuckt hat. Und wer weiß, bei aller Magie und Zauberei, fiel dabei Napoli vom Himmel…
Wir gucken beim Abendessen in den Sternenhimmel, Vespas knattern vorbei, Vino bianco steht auf dem Tisch, ich esse Spaghetti und denke an Susi & Strolchi und deren Lied „Bella notte“. Pino ist sichtlich zufrieden und erzählt mir bei Vongole & Pizza, dass in Napoli sein „Mezzogiorno“ anfängt. Damit ist Süditalien gemeint, abgeleitet von „mezzo“ (halb) und „giorno“ (Tag), in Bezug auf den Stand der Sonne zur Mittagszeit. Und von hier ist es ein wahrlich guter Ausgangspunkt, weiter in den Süden, in die Basilikata, zu reisen. Mehr dazu im nächsten Teil.
Pino Bianco http://www.muntagnola.de
Rose Marie Donhauser http://www.donhauser-essklasse.de

Samstag, 6. November 2010

Pino, seine Mama & ich - ein Reisebüchlein

Pino, seine Mama & ich
Eine Reise in die Basilikata

„Brava“, unser gemeinsames Kochbuch „Basilikata – das geheime Herz von Süditalien“ ist nun in Deutschland druckfrisch in den Buchhandlungen – und so machten wir uns wieder auf die Reise in die geliebte Region, um auch dort das Kochbuch, erschienen im Umschau Verlag, in Matera vorzustellen.
„Ba, Ba, Basilikata“, so ein Volkslied, „du bist immer bei mir, war mit uns trällernd auf dem Weg, Pino und ich in einem schwarzen Fiat 500, von Neapel aus, die Küste abwärts nach Maratea. Eine 2-wöchige Rundfahrt erwartete uns.
Mit meinem guten Freund Pino, einem Lukaner, aus dem Dorf Scanzano Ionico am Ionischen Meer und mir, einer Oberbayerin aus dem Dorf Kirchweidach, im Chiemgau – hat sich ein Duo gefunden, das sich einem regen Kulturaustausch, in Bezug auf streng katholische Erziehung, rustikalem Essen nicht erschöpft, sondern im Gegenteil, immer mehr Gemeinsamkeiten im „Italo-bavarese Parlare“ zu Tage fördert.
Mama Angela, Pino´s Mama und als die Seele „Muntagnola“ von der Trattoria bekannt, gibt uns so manche Ratschläge mit auf den Weg, sie ist quasi mental immer dabei... So wie z.B. ein Problem zu lösen sei, „mangia, iss erst einmal was“, dann sehen wir weiter. Meine Mama Ida sagt in so einem Fall „schlaf dich erst mal aus“, dann sehen wir weiter.
Mit diesen wohl gemeinten und manchmal auch ungefragten Ratschlägen unserer Mütter, sehen wir auch Parallelen in unserer Erziehung, und vor allem dass in Lukanien (Basilikata) und Oberbayern, in denen wir aufgewachsen sind, die Unterschiede gar nicht so groß sind. Das Dorf, die Kirche, die überschaubare Dorfgemeinschaft, die große Verwandtschaft und vor allem, dass wir beide in Landgasthöfen/Trattorien groß geworden sind.
Das alles verbindet ungemein und es ist immer wieder herzig, wenn wir uns beide verbal mit unseren Lieblingsaussprüchen wie „voi tedeschi“ und „voi italiani“ bewerfen. Es ist ein schönes Spiel, bei dem wir viel voneinander lernen und gemeinsam losziehen, um miteinander wieder etwas Neues zu entdecken und zu lernen.
Dies soll unser Vorwort sein, für ein kulinarisches Reisebuch in die Basilikata, deren Kultur, Natur und ungestüme Wildheit so faszinierend sind, dass es unzählige Geschichten treibt, die es zu erzählen gilt.
Pino Bianco http://www.muntagnola.de
Rose Marie Donhauser http://www.donhauser-essklasse.de

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