Restaurant Oderberger in Berlin
Restaurant Oderberger – Abtauchen und genießen
An der Hotelrezeption kann der Eintritt für das Schwimmbad gelöst werden. Wobei Schwimmbad ist untertrieben, es ist ein Rundumerlebnis in dem historischen Neo-renaissance Gebäude, das behutsam und liebevoll restauriert wurde. Speziell am Abend Bahnen in dem 20 Meter Becken zu ziehen, wenn das perfekt abgestimmte Licht das denkmalgeschützte Stadtbad erstrahlt, löst Freude aus. Für Veranstaltungen wird in der Kathedralenartigen Schwimmhalle durch eine spezielle Hydrauliktechnik das Becken dem Fußboden gleichgesetzt.
2016 wurde das Hotel Oderberger nach über 5jähriger Sanierung von den Eigentümern Barbara und Hans-Dieter Jaeschke eröffnet. Tochter Verena Jaeschke leitet das Hotel als Direktorin. Das Gebäude wurde ursprünglich im Jahr 1902 als Volksbadeanstalt eröffnet, überstand unbeschadet den Krieg, musste allerdings 1986 aufgrund irreparabler Schäden geschlossen werden und war bis zur Sanierung nach dem Mauerfall ein idealer Ort für Künstler
Das Hotel verfügt über 70 elegante Zimmer und im ehemaligen Heizkraftwerk, das früher für das Erhitzen für das Bade- und Schwimmwasser benötigt wurde, ist auf drei offenen Ebenen mit über 15 Meter Raumhöhe im Oktober 2017 das Restaurant Oderberger eröffnet worden. Hier wird regional und saisonal gekocht, mit Fokus auf feiner Küche aus Berlin und Brandenburg.
Seit Januar 2019 zeichnet Küchenchef Patrick Thiele, vormals u.a. tätig bei Tim Raue im Soup Populaire und im Panama Restaurant bei Sophia Rudolph, verantwortlich. Die Speisekarte ist angenehm klein gehalten und zeigt auf einen Blick mit Vegan, Fisch, Fleisch und Desserts eine erfreulich gute Auswahl. Das viergängige Berliner Menü ist eine gute Empfehlung, zeigt dieses doch eine kreative und innovative Dekonstruktion von Leber Berliner Art, Linseneintopf, Königsberger Klopsen und Dessert. Die Leber wird als Geflügelleberterrine – Paté mit Portwein, Granny Smith, Liebstöckelkresse, belgischer Schokolade Callebaut und Tapioka Crunch präsentiert – und alles vermischt sich wohlwollend mit angenehmer Textur, Säure, Süße und Knackigkeit.
Mit Restaurantleiter Manuel Lehmann sprechen wir ausgiebig über die Lieferantenliste, die der Speisekarte beigefügt ist. Das Restaurant mit regionalem Aushängeschild setzt dies auch, soweit möglich, vorbildlich mit Lieferanten aus Berlin und Brandenburg um. Wir trinken einen eigens abgefüllten Riesling fürs Oderberger von Robert Weil und essen Winterspargel mit Onsen Ei, Kimchi, Espuma mit Haselnussknusper. Patrick Thiele kommt ins Schwärmen, als er die Bestandteile vom vegetarischen Zwischengang erläutert und dabei von Mimi Fermenz erzählt, einer Berliner Manufaktur, von der er die Misopaste bezieht.
Mit Manuel Lehmann machen wir einen Rundgang im Oderberger, sehen uns Hotelzimmer an, bekommen einen Blick in den Garten, wo Patrick Thiele Schafsgarbe und Sauerklee zieht. Die Bar mit großem Kaminzimmer gefällt mir besonders gut, bei der ich mir gute Cocktailstunden vorstellen kann, speziell an Donnerstagen zu Live Musik. Der Linseneintopf kommt auf den Tisch. Feines Säurespiel mit Sherry und grünem Apfelpüree befördern die Linsen auf einen lang verdienten Gourmetsockel.
Der gedämpfte Kabeljau mit krossem Speck, Sellerie-Estragonpüree und Schmorgurke ist zart und saftig gegart, genau richtig und mit harmonischer Begleitung. Die Königsberger Klopse sind nicht nur mit Kapern gewürzt, sondern auch mit feinster Beerenauslese vom Weingut Dreissigacker „parfümiert“. Dazu ein wenig bestäubt mit Pankobrösel schmecken die lockeren Fleischbälle mit buttrigem Kartoffelpüree, rote Bete und grünem Apfel sehr fein und aromatisch. Alles in allem merkt man dem Restaurant- und Küchenteam die Freude an, das kulinarische Berlin zu präsentieren.
Zum Dessert gibt es „Berlin“: Bananenbrot mit Five Spice Gewürz, Aprikosengelee, gedörrten Aprikosen, Dominosteinen und Mandelsorbet. Was für ein schöner Abschluss. Ich freue mich jetzt schon auf wärmere Temperaturen, um dann im ruhigen Innenhof auf der Terrasse „saisonales Berlin wieder zu (er)schmecken“.
Restaurant Oderberger
Oderberger Straße 57
Tel. 78 00 89 76 811
http://www.restaurant-oderberger.berlin
An der Hotelrezeption kann der Eintritt für das Schwimmbad gelöst werden. Wobei Schwimmbad ist untertrieben, es ist ein Rundumerlebnis in dem historischen Neo-renaissance Gebäude, das behutsam und liebevoll restauriert wurde. Speziell am Abend Bahnen in dem 20 Meter Becken zu ziehen, wenn das perfekt abgestimmte Licht das denkmalgeschützte Stadtbad erstrahlt, löst Freude aus. Für Veranstaltungen wird in der Kathedralenartigen Schwimmhalle durch eine spezielle Hydrauliktechnik das Becken dem Fußboden gleichgesetzt.
2016 wurde das Hotel Oderberger nach über 5jähriger Sanierung von den Eigentümern Barbara und Hans-Dieter Jaeschke eröffnet. Tochter Verena Jaeschke leitet das Hotel als Direktorin. Das Gebäude wurde ursprünglich im Jahr 1902 als Volksbadeanstalt eröffnet, überstand unbeschadet den Krieg, musste allerdings 1986 aufgrund irreparabler Schäden geschlossen werden und war bis zur Sanierung nach dem Mauerfall ein idealer Ort für Künstler
Das Hotel verfügt über 70 elegante Zimmer und im ehemaligen Heizkraftwerk, das früher für das Erhitzen für das Bade- und Schwimmwasser benötigt wurde, ist auf drei offenen Ebenen mit über 15 Meter Raumhöhe im Oktober 2017 das Restaurant Oderberger eröffnet worden. Hier wird regional und saisonal gekocht, mit Fokus auf feiner Küche aus Berlin und Brandenburg.
Seit Januar 2019 zeichnet Küchenchef Patrick Thiele, vormals u.a. tätig bei Tim Raue im Soup Populaire und im Panama Restaurant bei Sophia Rudolph, verantwortlich. Die Speisekarte ist angenehm klein gehalten und zeigt auf einen Blick mit Vegan, Fisch, Fleisch und Desserts eine erfreulich gute Auswahl. Das viergängige Berliner Menü ist eine gute Empfehlung, zeigt dieses doch eine kreative und innovative Dekonstruktion von Leber Berliner Art, Linseneintopf, Königsberger Klopsen und Dessert. Die Leber wird als Geflügelleberterrine – Paté mit Portwein, Granny Smith, Liebstöckelkresse, belgischer Schokolade Callebaut und Tapioka Crunch präsentiert – und alles vermischt sich wohlwollend mit angenehmer Textur, Säure, Süße und Knackigkeit.
Mit Restaurantleiter Manuel Lehmann sprechen wir ausgiebig über die Lieferantenliste, die der Speisekarte beigefügt ist. Das Restaurant mit regionalem Aushängeschild setzt dies auch, soweit möglich, vorbildlich mit Lieferanten aus Berlin und Brandenburg um. Wir trinken einen eigens abgefüllten Riesling fürs Oderberger von Robert Weil und essen Winterspargel mit Onsen Ei, Kimchi, Espuma mit Haselnussknusper. Patrick Thiele kommt ins Schwärmen, als er die Bestandteile vom vegetarischen Zwischengang erläutert und dabei von Mimi Fermenz erzählt, einer Berliner Manufaktur, von der er die Misopaste bezieht.
Mit Manuel Lehmann machen wir einen Rundgang im Oderberger, sehen uns Hotelzimmer an, bekommen einen Blick in den Garten, wo Patrick Thiele Schafsgarbe und Sauerklee zieht. Die Bar mit großem Kaminzimmer gefällt mir besonders gut, bei der ich mir gute Cocktailstunden vorstellen kann, speziell an Donnerstagen zu Live Musik. Der Linseneintopf kommt auf den Tisch. Feines Säurespiel mit Sherry und grünem Apfelpüree befördern die Linsen auf einen lang verdienten Gourmetsockel.
Der gedämpfte Kabeljau mit krossem Speck, Sellerie-Estragonpüree und Schmorgurke ist zart und saftig gegart, genau richtig und mit harmonischer Begleitung. Die Königsberger Klopse sind nicht nur mit Kapern gewürzt, sondern auch mit feinster Beerenauslese vom Weingut Dreissigacker „parfümiert“. Dazu ein wenig bestäubt mit Pankobrösel schmecken die lockeren Fleischbälle mit buttrigem Kartoffelpüree, rote Bete und grünem Apfel sehr fein und aromatisch. Alles in allem merkt man dem Restaurant- und Küchenteam die Freude an, das kulinarische Berlin zu präsentieren.
Zum Dessert gibt es „Berlin“: Bananenbrot mit Five Spice Gewürz, Aprikosengelee, gedörrten Aprikosen, Dominosteinen und Mandelsorbet. Was für ein schöner Abschluss. Ich freue mich jetzt schon auf wärmere Temperaturen, um dann im ruhigen Innenhof auf der Terrasse „saisonales Berlin wieder zu (er)schmecken“.
Restaurant Oderberger
Oderberger Straße 57
Tel. 78 00 89 76 811
http://www.restaurant-oderberger.berlin
Rose Marie Donhauser - 15. Jan, 10:55