Donnerstag, 5. September 2019

Kulinarisches Erbe: Perus regionale Küchen sorgen für inspirierende Geschmackserlebnisse

Peru gilt in der heutigen Zeit als das neue Mekka für Foodies. Mit gastronomischen Besonderheiten an jeder Ecke des Landes beinhaltet der “Geschmack Perus” auch die Küche der Mestizen, die durch ihre vielfältigen Aromen begeistert.
In der indigenen Sprache Quechua wird das Wort Pachamama, das Mutter Erde bedeutet, für diese Geschmacksrichtung verwendet. Durch das Klima und die Geografie des Landes hat jede Region ihre eigene kulinarische Identität, die das Andenland zum wahren Kulinarik-Paradies macht.
Durch das besondere gastronomische Angebot können Reisende aus aller Welt Peru auf vielfältiger Weise begegnen und den Reichtum Perus kennenlernen. Nicht verwunderlich, dass Peru sieben Jahre in Folge von den World Travel Awards zur besten kulinarischen Destination der Welt gekürt wurde.

Arequipa – der Geschmack von Picanterías
Im Süden Perus liegt die Stadt Arequipa, die von imposanten Vulkanen umgeben ist und die Tradition der Picanterías beherbergt. Die Kolonialstadt, die aus weißem Vulkanstein errichtet wurde, besitzt eine der traditionellsten Regionalküchen des Landes. Eine Reise nach Arequipa bedeutet eine Reise zu kulinarischen Höhepunkten: farbige Chillis, scharfe Gewürze, gefüllte Paprikaschoten, das Getränk Chicha und andere regionalen Köstlichkeiten, die in den typischen Picanterías angeboten werden. Diese sogenannten Picanterías sind einfache Restaurants, in denen traditionelle Gerichte serviert werden.
Die in Arequipa lebenden Frauen bekommen das Wissen um die traditionelle Kochkunst von Generation zu Generation weitergegeben. Früher wurden die Gaststätten vor allem aufgesucht, um „Chicha” zu trinken, ein alkoholisches Getränk aus fermentiertem Mais, das von den würzigen Speisen begleitet wird.Traditionelle Gerichte wie „Chupe” (Garnelensuppe mit Milch) oder „Sopa blanca” (Lammlende mit Mais, Kichererbsen und Kartoffeln) dürfen auf der Speisekarte nicht fehlen.
Typisch für die Stadt Arequipa ist außerdem die „Rocoto“, eine scharfe Paprikaschote, die mit einer Mischung aus Fleisch, Zwiebeln, Eiern und Oliven gefüllt wird. Anschließend wird sie mit Käse im Ofen überbacken. Mit dem kulinarischen Erbe strebt Arequipa an „Kreativstadt der Gastronomie 2019“ der UNESCO zu werden.

Die Nordküste – frischer Fisch und traditionelles Maisbier
Die Regionen Tumbes, Piura, Lambayeque und La Libertad bilden die Nordküste Perus, in der vorrangig warmes Klima herrscht. Durch die direkte Nähe zum Meer prägen hier besonders Fisch und Meeresfrüchte die regionale Gastronomie.
Ein Ausflug in die nördliche Küche des Landes lädt dazu ein, frisch zubereitete Fisch und Meeresfrüchte-Ceviche zu genießen, die hier im Gegensatz zu anderen Orten, mit „Sarandaja“ (Cremebohnen) und „Yucca“ (Palmlilie) serviert wird.
Das Gericht „Majarisco“ ist ein weiterer Leckerbissen der Küche Nordperus. Zubereitet wird es mit gestoßenen, grünen Kochbananen und einer Variation von Meeresfrüchten wie Muscheln, Garnelen, Krabben und Tintenfischen. Das Ganze wird mit einem Schuss traditionellem Maisbier „Chicha de Jora“ verfeinert.

Cusco – Kulinarik zwischen Zukunft und Vergangenheit
In der Andenstadt Cusco schmeckt kein Gericht gleich, denn die Fusion von Tradition und Moderne setzt hier neue Trends. Basierend auf der Anden-Küche, sind hier über die Jahre hinweg viele verschiedene Interpretationen der klassischen Rezepte entstanden: Kulinarische Kreationen, die peruanisches Essen mit den Gewürzen der thailändischen, italienischen, mediterranen oder der Nikkei-Küche verknüpfen.
In Cusco verleihen Starköche wie Gastón Acurio durch Neuinterpretationen von traditionellen Gerichten der Stadt ihren ganz eigenen Geschmack. So setzt auch Virgilio Martínez ganz diesem Trend folgend, in seinem Restaurant MIL auf nachhaltige und lokale Produkte. Zu den traditionellsten Gerichten der Stadt gehört das „Cuy Chactado”. Dabei wird das Fleisch von Meerschweinchen in einer Salsa aus rotem Pfeffer, Minze und Salz mariniert und anschließend knusprig gebraten. Neben dieser Spezialität sind auch Gerichte aus Schweinefleisch beliebt.

Der Geschmack des wilden Dschungels
Der Amazonas bietet exotische Geschmacksrichtungen der Extraklasse, die den Gaumen seiner Besucher immer wieder überraschen. Ungurahui, Camu-Camu, Aguaje, Copoazú, Arazá oder Cocona – diese Namen sollten sich Reisende merken, denn dahinter verbergen sich köstliche Wildfrüchte, die der Amazonas zu bieten hat. Auch die Amazonas Fische sind eine kulinarische Überraschung für jeden Reisenden. Ob klassisch gebraten oder auf exotische Art im Bambusrohr gegart: diese Fische sind ein Leckerbissen der besonderen Art. Das wohl bekannteste Gericht der Region ist „Juane“, eine gut gewürzte Hähnchenkeule, die eingewickelt im Bananenblatt mit Reis und Kurkuma serviert wird.

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