Bornholm - die Sonneninsel
Sonneninsel mit Feigenbäumen und Lakritzkraut
Am 1. September 2018 ging die erste Fähre der neuen Fährgesellschaft Bornholmslinjen zwischen Sassnitz und Rønne in Betrieb. Das neue Schiff „Hammershus“ mit deutlich höherer Kapazität für Passagiere und Fahrzeuge wurde eigens dafür in Finnland gebaut.
Mit unserer Fahrt nach Rønne endete die Ära der BornholmerFærgen, die seit ewigen Zeiten den Fährbetrieb zwischen Sassnitz und Rønne betrieb. Der dänische Staat hatte 2017 eine Ausschreibung für die Fährverbindungen aller Seewege nach Bornholm auf den Weg gebracht, die letztendlich die Reederei Molslinjen aus Aarhus gewann. Die Rückfahrt von Rønne nach Sassnitz war die Jungfernfahrt der Hammershus der Bornholmslinjen. Bei einem Rundgang erzählte uns Kapitän Fleming Ejlersen, dass die Preise nicht nur günstiger, sondern die Fähren zukünftig auch öfter fahren werden, momentan fahren die Schiffe fünfmal die Woche ab, angestrebt ist täglich und das über das ganze Jahr. Die Tickets sind teilweise bis zu 50% günstiger geworden“.
Insel der Entschleunigung
„Vor 9 Uhr morgens passiert hier eigentlich nichts“, sagt unser Guide, während wir auf dem höchsten Aussichtspunkt von Svaneke stehen. „Die Bornholmer lassen es ruhig angehen.“ Und damit sind die etwa 40.000 Insulaner gemeint, wovon ein Drittel in Rønne lebt und sich der Rest „luftig“ auf der knapp 600 km² großen Insel verteilt. Die Landstraße rund um die Insel beträgt 103 Kilometer.
Wer das erste Mal auf Bornholm verweilt (wie ich) ist über die abwechslungsreiche Landschaft erstaunt. Schärenküsten und Felsenstrände im Nordosten und Osten, Klippen und Felsen im Nordwesten und Strand mit feinstem Sand im Süden, speziell bei Dueodde. Der schönste Strand mit kreideweißen Quarzsand ist an der Balkabucht, dieser ist auch schon mehrfach als Dänemarks bester Strand ausgezeichnet worden. Der weiche Sand ist so fein, dass weltweit Sanduhren damit befüllt wurden. Für Touristen, und davon sind etwa 50 Prozent Dänen und 30 Prozent Deutsche, bieten sich viele Möglichkeiten, ob nun Kultur-, Strand- und Fahrradurlaub - oder von allem ein bisschen. Für Radfahrer gibt es u.a. Themenrouten wie beispielsweise die „Gourmet Route“, die knapp 24 Kilometer entlang der Nordostküste von Gudhjem über Østermarie bis nach Svaneke zu etwa 10 Lebensmittelproduzenten führt. Zudem wandern von Rønne aus viele Touristen rund um die Insel auf dem 120 Kilometer langen Küstenwanderweg (ehemals alter Rettungspfad). Von Gudhjem sind die Schäreninseln Christiansø und Frederiksø zu sehen, die mit dem Schiff jährlich von über 40.000 Touristen besucht werden. Die „Erbseninseln“, wie sie von den Bornholmern genannt werden, zählen 74 Einwohner. Auf den beiden Inseln dürfen keine Hunde und Katzen gehalten werden, da sich dort ein Vogelschutzgebiet befindet und zudem etwa 1300 Seelöwen vor Ort sind.
Sonnenreichste Insel Dänemarks
„Bornholm liegt auf Granit und Gneis und wärmt sich im Sommer auf“, erzählt Helle Mogensen vom Tourismusbüro „im September/Oktober ist die beste Reisezeit“. Das mediterrane Klima lässt Feigen- und Olivenbäume sowie Melonen wachsen, Anemonen blühen und Walnuss- und Maulbeerbäume bestens gedeihen, deren Früchte gerade reif zum Pflücken sind.
Sogar ein Weingut gibt es, inmitten der Insel in Lille Gadegard bei Aarkirkeby, wo Jesper Paulsen Wein von Pinot Noir und Orion Trauben produziert. Oder die idyllisch gelegene Ziegenfarm Lykkelund Gedemejeri in Gudhjem, bei der Führungen stattfinden und in dem kleinen Café ökologisches Eis und Käse serviert wird.
Touristen, die in Hotels, Pensionen und in den über 2000 Ferienhäusern untergebracht sind, freut es, noch mehr über die Insel zu erfahren und zu (er)schmecken. Es gibt Hofläden, sogar ein Esskulturhaus in Melsted. An den Straßenrändern auf der gesamten Insel locken hübsche kleine Verkaufsstände zum Kauf von selbstproduzierten Waren wie Marmelade, Eingemachtem, Honig, Blumensträuße und saisonale Früchte und Gemüse.
Der Geschmack von Bornholm
Kunst, Kultur und jetzt auch noch mehr Kulinarik. „Das Sternerestaurant Kadeau hat die Welle losgetreten“, sagt unsere Naturführerin Vera beim Sammeln von Strand-Dreizack, Metkraut und Süßdolde (Lakritzkraut) am Strand von Gudhjem Havn nach Melsted. „Bornholms Natur wurde wieder entdeckt und kommt nun kreativ auf den Tisch.“ 2015 wurde die Bornholmer Gourmetvereinigung mit 40 Mitgliedern gegründet und hat nun schon über 65 Manufakturen im Verbund, die sich auf die Bio-Herstellung von Karamell, Eis, Schokolade, Craftbeer, Nudeln, Lakritze, Gin und/oder Akvavit, Sanddorn, Käse und Kräuter spezialisiert haben. Sie bekommen immer noch mehr Zuwachs von Insel-Rückkehrern oder Aussteigern, die auf Bornholm ihre kulinarischen Startups gründen. Der Slogan vom Touristikbüro Bornholm: „dasselbe und doch komplett neu“ zeigt sich an der euphorischen Wiederentdeckung der Naturschätze und Altbewährtem.
Bei Sanddorn-Produzent Høstet bekommen wir die köstliche Antwort auf Mojito - mit weißem Rum, frischer Schokominze und Sanddorngranita. Ein guter Aperitif, um sich über die Fischplatte von der Svaneke Räucherei zu stürzen.
http://www.bornholm.info/de
Am 1. September 2018 ging die erste Fähre der neuen Fährgesellschaft Bornholmslinjen zwischen Sassnitz und Rønne in Betrieb. Das neue Schiff „Hammershus“ mit deutlich höherer Kapazität für Passagiere und Fahrzeuge wurde eigens dafür in Finnland gebaut.
Mit unserer Fahrt nach Rønne endete die Ära der BornholmerFærgen, die seit ewigen Zeiten den Fährbetrieb zwischen Sassnitz und Rønne betrieb. Der dänische Staat hatte 2017 eine Ausschreibung für die Fährverbindungen aller Seewege nach Bornholm auf den Weg gebracht, die letztendlich die Reederei Molslinjen aus Aarhus gewann. Die Rückfahrt von Rønne nach Sassnitz war die Jungfernfahrt der Hammershus der Bornholmslinjen. Bei einem Rundgang erzählte uns Kapitän Fleming Ejlersen, dass die Preise nicht nur günstiger, sondern die Fähren zukünftig auch öfter fahren werden, momentan fahren die Schiffe fünfmal die Woche ab, angestrebt ist täglich und das über das ganze Jahr. Die Tickets sind teilweise bis zu 50% günstiger geworden“.
Insel der Entschleunigung
„Vor 9 Uhr morgens passiert hier eigentlich nichts“, sagt unser Guide, während wir auf dem höchsten Aussichtspunkt von Svaneke stehen. „Die Bornholmer lassen es ruhig angehen.“ Und damit sind die etwa 40.000 Insulaner gemeint, wovon ein Drittel in Rønne lebt und sich der Rest „luftig“ auf der knapp 600 km² großen Insel verteilt. Die Landstraße rund um die Insel beträgt 103 Kilometer.
Wer das erste Mal auf Bornholm verweilt (wie ich) ist über die abwechslungsreiche Landschaft erstaunt. Schärenküsten und Felsenstrände im Nordosten und Osten, Klippen und Felsen im Nordwesten und Strand mit feinstem Sand im Süden, speziell bei Dueodde. Der schönste Strand mit kreideweißen Quarzsand ist an der Balkabucht, dieser ist auch schon mehrfach als Dänemarks bester Strand ausgezeichnet worden. Der weiche Sand ist so fein, dass weltweit Sanduhren damit befüllt wurden. Für Touristen, und davon sind etwa 50 Prozent Dänen und 30 Prozent Deutsche, bieten sich viele Möglichkeiten, ob nun Kultur-, Strand- und Fahrradurlaub - oder von allem ein bisschen. Für Radfahrer gibt es u.a. Themenrouten wie beispielsweise die „Gourmet Route“, die knapp 24 Kilometer entlang der Nordostküste von Gudhjem über Østermarie bis nach Svaneke zu etwa 10 Lebensmittelproduzenten führt. Zudem wandern von Rønne aus viele Touristen rund um die Insel auf dem 120 Kilometer langen Küstenwanderweg (ehemals alter Rettungspfad). Von Gudhjem sind die Schäreninseln Christiansø und Frederiksø zu sehen, die mit dem Schiff jährlich von über 40.000 Touristen besucht werden. Die „Erbseninseln“, wie sie von den Bornholmern genannt werden, zählen 74 Einwohner. Auf den beiden Inseln dürfen keine Hunde und Katzen gehalten werden, da sich dort ein Vogelschutzgebiet befindet und zudem etwa 1300 Seelöwen vor Ort sind.
Sonnenreichste Insel Dänemarks
„Bornholm liegt auf Granit und Gneis und wärmt sich im Sommer auf“, erzählt Helle Mogensen vom Tourismusbüro „im September/Oktober ist die beste Reisezeit“. Das mediterrane Klima lässt Feigen- und Olivenbäume sowie Melonen wachsen, Anemonen blühen und Walnuss- und Maulbeerbäume bestens gedeihen, deren Früchte gerade reif zum Pflücken sind.
Sogar ein Weingut gibt es, inmitten der Insel in Lille Gadegard bei Aarkirkeby, wo Jesper Paulsen Wein von Pinot Noir und Orion Trauben produziert. Oder die idyllisch gelegene Ziegenfarm Lykkelund Gedemejeri in Gudhjem, bei der Führungen stattfinden und in dem kleinen Café ökologisches Eis und Käse serviert wird.
Touristen, die in Hotels, Pensionen und in den über 2000 Ferienhäusern untergebracht sind, freut es, noch mehr über die Insel zu erfahren und zu (er)schmecken. Es gibt Hofläden, sogar ein Esskulturhaus in Melsted. An den Straßenrändern auf der gesamten Insel locken hübsche kleine Verkaufsstände zum Kauf von selbstproduzierten Waren wie Marmelade, Eingemachtem, Honig, Blumensträuße und saisonale Früchte und Gemüse.
Der Geschmack von Bornholm
Kunst, Kultur und jetzt auch noch mehr Kulinarik. „Das Sternerestaurant Kadeau hat die Welle losgetreten“, sagt unsere Naturführerin Vera beim Sammeln von Strand-Dreizack, Metkraut und Süßdolde (Lakritzkraut) am Strand von Gudhjem Havn nach Melsted. „Bornholms Natur wurde wieder entdeckt und kommt nun kreativ auf den Tisch.“ 2015 wurde die Bornholmer Gourmetvereinigung mit 40 Mitgliedern gegründet und hat nun schon über 65 Manufakturen im Verbund, die sich auf die Bio-Herstellung von Karamell, Eis, Schokolade, Craftbeer, Nudeln, Lakritze, Gin und/oder Akvavit, Sanddorn, Käse und Kräuter spezialisiert haben. Sie bekommen immer noch mehr Zuwachs von Insel-Rückkehrern oder Aussteigern, die auf Bornholm ihre kulinarischen Startups gründen. Der Slogan vom Touristikbüro Bornholm: „dasselbe und doch komplett neu“ zeigt sich an der euphorischen Wiederentdeckung der Naturschätze und Altbewährtem.
Bei Sanddorn-Produzent Høstet bekommen wir die köstliche Antwort auf Mojito - mit weißem Rum, frischer Schokominze und Sanddorngranita. Ein guter Aperitif, um sich über die Fischplatte von der Svaneke Räucherei zu stürzen.
http://www.bornholm.info/de
Rose Marie Donhauser - 24. Okt, 10:20