Montag, 5. Juni 2017

Gourmetküche hoch oben

Golvet - Genießen mit Aussicht

Von Dienstag bis Samstag, ab 18,30 Uhr wird auf gut 500 Quadratmetern auf der Dachebene im 8.Stock „unangestrengte Spitzenküche“, wie Unternehmer Thorsten Schermall sagt, serviert. Zusammen mit dem Sternekoch Björn Swanson, der u.a. im Fischers Fritz und im Facil tätig war und im Relais & Châteaux Gutshaus Stolpe mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde, ist das Restaurant Golvet nun seit Anfang Mai eröffnet.
Der ehemalige Clubstandort „40 seconds“ wird in 40 Sekunden mit dem Aufzug erreicht und ein grandioser Panoramablick von City West über Potsdamer Platz bis nach Tempelhof überrascht durch die hohe Rundumverglasung. Stilvolles Ambiente, fast schon puristisch aufs Wesentliche reduziert, Eichenholztische ohne Tischdecken, gedimmte angenehme Beleuchtung und der Blick in die offene Küche stimmen wohlig.
Sommelier Benjamin Becker, bekannt von den Restaurants Martha´s, Reinstoff und einsunternull, begrüßt uns mit einem Gläschen Chardonnay Sekt aus Franken. Dazu der Küchengruß mit saftig zartem Pulpo. Die Speisenkarte offeriert 3,4,5 und 6 Gänge Menüs (von 68 bis 104 Euro), aber auch die Auswahl von einzelnen Gerichten. Eine Weinbegleitung gibt es ab 8 Euro pro Glas. Küchenchef Swanson möchte konsequent produktbezogen, klar und ohne Chichi kochen, kontrastreich, aber nicht übertrieben. Der Nussbutter-gebeizte Wildlachs mit krosser Haut, das wie eine Art Popcorn schmeckte, dazu die gut abgestimmte Miso-Mayonnaise, eingelegtem Rhabarber war ein feiner (Aromen)Einstieg. Der Zwischengang mit Norweger Jakobsmuschel, die saftig gegart und mit geflämmtem Spargelsalat, Zitronen-Vinaigrette, getrocknetem Joghurt und Biryani-Curry serviert wurde, kickte die Gourmet-Papillen wahrlich an. Dagegen war das kalte Süppchen von Büffelmozzarella mit Mascarpone, rohem Pfirsich und Holzkohleöl, mit einem Sandwich vom geschmorten Kaninchen, gut gemeint, aber zu üppig. Beim Rücken vom Havelländer Reh mit süß-saurem Zungensalat, Schwarzkümmeljus, Blumenkohlcreme und einem gefüllten Teigtäschchen war das Entzücken ob der Zartheit des Fleisches und der gelungenen Komposition groß. Diese wenigen Beispiele zeigen, dass die Handschrift von Björn Swanson eine klare Linie aufzeigt und doch „ohne abstraktes Abheben“ für überraschende Genussfreuden sorgt. Apropos Freude, Herr Becker schiebt einen Old-Style Käsewagen um die Ecke und bietet frische sowie gereifte Rohmilchkäse an. Dazu ein von ihm empfohlener Sherrywein, hausgebackenes Brot und Aprikosenchutney.
Alles in allem, war es ein gelungener Abend mit feiner Küche und vorbildlichem Service. Zum „Füße vertreten“ geht’s noch auf die Terrasse und dann an die 13 Meter lange Bar, die ordentlich was zu bieten hat.

Potsdamer Str. 58
10785 Berlin
http://www.golvet.de

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