Mittwoch, 20. Juli 2016

Gipfeltreffen mit Reinhold Messner

Ferienregion Kronplatz im Pustertal
und Gipfeltreffen mit Reinhold Messner

Über den Brenner fahren – die Ausfahrt Brixen nehmen – und der Urlaub kann beginnen. Von der Staatsstraße, die sich durchs Pustertal schlängelt, gehen viele kleine Straßen in die Seitentäler ab, meist ziemlich steil, und es ist erstaunlich schön, was sich versteckt zeigt. Hoch in den kleinen Ort Taisten, was sich auf 1400 Metern Sonnendorf nennt, in das Vier-Sterne-Hotel Tiroler Hof einchecken. Hier kann man getrost das Auto stehen lassen, denn die vielen Almhütten und Berggasthöfe, die mit leichten bis anspruchsvollen Wanderungen zu erreichen sind, vom Mudler Berggasthof bis zur Taistner Sennhütte, mit weiterem Aufstieg zum Lutterkopf, reichen für die ganze Urlaubszeit. Doch der Berg ruft „La Montagna chiama“, wie es Luis Trenker sagte, das Panorama rundherum – mit naher Sicht der Dolomiten – macht Lust auf noch viel mehr Bergwandern. Doch zuerst will das in Almheu gegarte Karee vom Hirsch, die in Lagrein geschmorte Rinderschulter und die einmaligen Kaspressknödel aus der Küche vom Tiroler Hof probiert werden.

Eine unglaubliche Aussicht
Um das ganze Pustertal zu erfassen, geht es mit der Seilbahn von Olang auf den Kronplatz-Gipfel, auf 2275 Metern. Mehrere Seilbahnen treffen sich hier oben, Ausgangspunkte sind rund um den Berg gegeben, ob nun beispielsweise von Bruneck, Ruis oder St.Vigil. Das Gipfelplateau bietet einiges und es ist kaum vorstellbar, wie mir ein Kellner von dem urigen Gipfelrestaurant „Corones“ erzählte, dass in der Winterhochsaison hier täglich 20.000 Wintersportler unterwegs sind. Im Sommer ist es angenehm überschaubar und es gibt zahlreiche Unternehmungen von Paragliding, mit dem Skyscraper durch die Luft geschleudert zu werden, auf vier Freeride Trails mit dem Mountainbike das Adrenalin anzuk(l)icken, mit den Kleinen Indianerdorf und Kletterpark zu erkunden – oder einfach die beiden Rundwege gemütlich zum Bergluft schnuppern gehen. Yaks grasen friedlich mittendrin – und laut Ankündigung der Corones-Speisenkarte soll es sie bald wieder auf dem Teller geben.
Für mich war das Highlight das höchstgelegene Museum Südtirols zu erleben. Dieses sechste und letzte Museum von Reinhold Messner, spektakulär im Juli 2015 eröffnet, widmet sich der Königsdisziplin des Alpinismus. Erzählt wird dabei von großen Bergsteigern und der langen Entwicklung des modernen Bergsteigens. Die leider vor kurzem verstorbene Stararchitektin Zaha Hadid, schuf ein buchstäblich in Fels gehauenes Höhlen-Museum mit für Bergsteiger anspruchsvollen überhängenden, schiefen Wänden, Aussichtsplattformen und riesigen Panoramafenstern. Wer Glück hat, trifft Reinhold Messner, denn er ist in seinen Museen sehr präsent und hält abwechselnd Lesungen und Vorträge.

Täglich um 12 Uhr läutet die Friedensglocke
Im Jahr 2003 wurde auf einer Aussichtsplattform die größte Glocke des Alpenraumes, die „Concordia 2000“, zum 25jährigen Bestehen des Kronplatzes installiert. An dem 360° Rundumblick mit einem Panoramarelief, welches die Namen der wichtigsten Berge anzeigt, von den Dolomiten über die Marmolata bis hin zur Gebirgsgruppe der Zillertaler Alpen, kann man sich kaum satt sehen. Am besten man geht anschließend vom Gipfel zu Fuß nach unten, um nur langsam von der Aussicht Abschied zu nehmen – oder gleich rauf und runter. Von Olang geht es etwa 30 Minuten weiter zum Antholzertal, wo das Biathlonzentrum jährlich Schauplatz des Biathlon-Weltcups ist. Im Sommer werden dazu Führungen angeboten, die wirklich empfehlenswert sind. Und auch die etwa einstündige Wanderung rund um den Antholzer See macht Appetit auf die Südtiroler Küche in den Einkehrhütten.

„Die glücklichste Kleingemeinde Italien“
Bruneck mit seinen etwa 16.000 Einwohnern erhielt in den Jahren 2014 und 2015 die Auszeichnung „Brunico Borgo più felice d´Italia“, was natürlich neugierig macht. Tatsächlich ist es ein sehr geschichtsträchtiger und beschaulicher Ort, der mit seiner Vielfalt an Kultur und Gastlichkeit echt begeistert. In der mittelalterlichen Gasse ging es als erstes ins Speckmuseum, um die reichhaltigen Wurst- und Fleischerzeugnisse, aber auch die Käsesorten zu begutachten. Ein paar Schritte weiter dann zu Harpf, der u.a. die wichtigsten Südtiroler Weine und Spirituosen führt. Ein Essen im Restaurant „Zum Goldenen Löwen“ gehört auch dazu und anschließend bei Acherer vorbeischauen. Das Konzept gefällt mir gut, denn es ist ein Geschäft mit Verkauf von Blumen und hochwertigen Patisserie-Erzeugnissen. Danach geht’s per Pedes hoch zum Schloss Bruneck, um das MMM Ripa, eines von den sechs Messner Mountain Museen zu besuchen. Vom Thema der Lebensweise von Bewohnern der wichtigsten Bergregionen zwischen Alpen und Himalaja, Anden und Afrika, hat es mir sogar besser gefallen, als das MMM auf dem Kronplatz. Aber ein Vergleich ist müßig, da eben jedes seiner Museen ein Unikat darstellt und sein eigenes Thema behandelt. Und apropos Himalaya, es gab ja vor langer Zeit einen netten Witz, als sich zwei Yeti über Messner unterhielten, und der eine Yeti meinte: „Gibt es den wirklich?“. 1998 ist von Reinhold Messner ein Buch mit dem Titel erschienen: „Yeti – Legende und Wirklichkeit.

http://www.Kronplatz.com
http://www.tirolerhof-stoll.com

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