Dienstag, 23. Oktober 2012

Wandern und gut essen auf der Via Romea in der Emilia Romagna

Die Via Romea durch die Emilia-Romagna genüsslich wandern

Abt Albert von Stade pilgerte im Jahre 1236, beginnend vor seiner Haustür, zum Papst nach Rom und wieder zurück. Laut seinen Aufzeichnungen „Das Stader Itenerar“ kann der Weg von Norddeutschland über Österreich nach Italien rekonstruiert werden.

„Der Weg hat lange geschlafen“, so äußert sich ein Pilger auf dem Weg, „aber seit einigen Jahren kümmern sich Initiatoren in Deutschland und Italien, den Weg wieder aufzuwecken.“ Als italienischer „Wiederaufwecker“ gilt der Ethnologe Giovanni Caselli aus der toskanischen Stadt Bibbiena, der die Geschichte dieser alten Pilgerroute seit Jahren erforscht. Für Caselli ist die Via Romea „nicht nur ein Pilgerweg, sondern die Kaiserstraße von Deutschland nach Rom und die Straße der Päpste von Rom nach Deutschland.“

Von Bologna nach Ravenna
Der gesamte Weg (etwa 1600 km) ist sehr, sehr lang und wer hat schon so lange Zeit. Was liegt folglich also näher, als ein Teilstück davon, genüsslich zu wandern, am besten in der schönen und landschaftlich vielseitigen Region Emilia-Romagna. Per Flug nach Bologna und mit dem Zug oder Bus nach Ravenna, dem historischen Startpunkt in der Emilia-Romagna, des „Romwegs Abt aus Stade“. Dazu Kunst, Kultur und Kulinarik miteinander verbinden, sich der inneren und äußeren „Einkehr“ auf den Wegstrecken widmen – und somit die Seele baumeln lassen, aber auch gut essen und einkehren. Apropos Essen, auf dem Weg nach Ravenna, in Faenca, ist ein http://www.agriturismotrere.eu , das Weingut „Trerè“ sehr empfehlenswert. Die Mama kocht, wie eine in der Emilia Romagna, typische „Adzora“, die Königin der Küche und das Herz der Familie, natürlich hausgemachte Pasta und Piadina.

Ravenna, die Stadt der Mosaike
Ravenna, deren Ursprung im 5.Jhd. v. Chr. liegt, bietet historisch eine Menge an Sehenswürdigkeiten, und ist zudem eine sehr lebendige Stadt, in der es sich in pittoresker Umgebung wohl fühlen lässt. Zu Fuß ist alles sehr gut zu erreichen, so auch die „Locanda del Meloarancio“ in der Via Mentana, in der es typische Spezialitäten der Emilia Romagna gibt: So z.B. den Zungenbrecherisch guten Frischkäse „Squaquerone“, Speck „Culatello“ und „Piadina“, einem Fladenbrot ähnlichem flachen Weißbrot, das regional überall aufgetischt wird.
Zur Übernachtung ist das familiär geführte Hotel, „Hotel Villa Foris“ zu empfehlen, es liegt inmitten von Ravenna, und von hier aus lässt sich das Städtchen gut erkunden. Allem voran der schiefe Stadtturm „Torre comunale e Sala d´Attorre“, die beliebte Einkaufsstraße „Via cavour“ und natürlich die Kirche San Vitale aus dem 6.Jhd., deren Mosaike auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes stehen. Für Literatur beflissene wird sicherlich das Grabmal von Dante Alighieri interessant sein, er vollendete vor seinem Tod im Jahre 1321 seine „Göttliche Komödie“ in Ravenna, sein Grabmal steht ist in der Via Dante.

Von Ravenna nach Bagno di Romagna
Die Via Romea führt von Ravenna über Forli nach Santa Sofia. Dieses kleine Dorf ist für viele Pilger, aber vor allem für viele Wanderer, der Ausgangspunkt für die Pilgerstrecke am Rande des Regionalparks Casentinischer Wälder, deren Landschaft von Passo del Carnaio durch die Täler der „Valle Del Bidente“ und dem „Valle Del Savio“ einzigartig schön sind. Ziel ist der Thermalbadeort „Bagno di Romagna“, wo sich viele zusätzliche Wanderwege, so z.B. der Saumpfad zur Wallfahrtskirche von Corzano oder der historische Wanderweg zur Quelle des Chiardovo, befinden. Wer bereits in Bagno di Romagna eine kleine (Wander)auszeit braucht, der ist bestens in den heißen Thermalquellen und in der heimischen Gastronomie aufgehoben. Das Hotel Euroterme http://www.euroterme.com bietet sich mit einem Rundum-Wellness-Aufenthalt an. Speziell im Herbst, wenn die Trüffelsaison lockt, hat der kleine Kurort viel Zulauf in den Landgasthäusern und in den Sternerestaurants. Zudem gibt es in Bagno Romagna auch eine bemerkenswerte Sprachschule http://www.scuolapalazzomalvisi.com , die u.a. Kombinationen mit italienisch Lernen, Wandern, Kochen, Wein und Thermalbad anbietet.

Die Via Romea ist wieder entdeckt worden.
Von Bagno Romagna führt der Weg weiter in die Toskana nach Arezzo, über Umbrien in die Stadt Orvieto, in die Region Latium nach Viterbo und schließlich nach Rom. Die ganze Strecke oder Teilstrecken alleine zu gehen, hat sicherlich nur Sinn, wenn die Reiseplanung sowie die Vorbereitungen in Bezug auf Übernachtungsmöglichkeiten und kleinen Transfers auf Teilstrecken im Vorfeld gut recherchiert worden sind. Das Fremdenverkehrsamt der Emiglia Romana bietet dazu viele Informationen und auch Wander- bzw. Pilgerwochen an, die an verschiedenen Ausgangspunkten, so wie in Santa Sofia oder in Bibbiena, starten. Aber auch abseits von der Via Romea gibt es für Sportaktivitäten wie Radfahren und die Natur des Apennin zu erleben, viele Möglichkeiten: http://www.emiliaromagnaturismo.it/de/apennin-und-natur

Prignitz lockt wieder mit köstlichem Knieperkohl

Prignitz lockt wieder mit köstlichem Knieperkohl!
Kulinarische Spezialität kommt jetzt auf die Teller - Saisonauftakt am 17. November

Mit dem Herbst kommt die Zeit der Kohlgerichte. In der Prignitz, einer der schönsten und urtümlichsten Naturlandschaften Deutschlands, ist aber Kohl nicht einfach Kohl. Hier kommt ab Mitte November der „Knieperkohl“ auf die Teller. Diese deftige und zugleich gesunde regionale Spezialität hat eine lange Historie und gilt als Prignitzer „Nationalgericht“. In diesem Jahr wird die Knieperkohlsaison am 17. November mit einem Bauernmarkt eingeläutet.

Das Sauergemüse Knieperkohl, auch bekannt als „Knieper“ oder „Sur’n Hansen“, wird aus verschiedenen Kohlsorten hergestellt und meist mit Eisbein, Kassler, Lungenwurst oder Knacker sowie Kartoffeln serviert. „Der Knieperkohl entstand im Dreißigjährigen Krieg: Durch Plünderungen und Seuchen im Krieg lebte in der Prignitz nur noch ein Bruchteil der ursprünglichen Bevölkerung. Im Winter aßen die Menschen sonst Sauerkraut, doch in dem verwüsteten Landstrich gab es wenig zu essen, Weißkohl war nicht mehr vorhanden. So entschlossen sich die Prignitzer in der Not, blauen Stangenkohl zu säuern, der eigentlich reines Viehfutter ist“, erläutert Uwe Neumann, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Prignitz.

Als bessere Zutaten verfügbar waren, ergänzte und verfeinerte man die Rezeptur. Heute besteht Knieperkohl meist aus Weißkohl, Grünkohl und Braunkohl zusammen mit Wein-, manchmal auch Kirschblättern. „Der Kohl wird kleingeschnitten und in Wasser aufgekocht, anschließend ausgedrückt, eingesalzen und schichtweise mit den Wein- und Kirschblättern in Steintöpfe gepresst und beschwert, so dass die Blätter unter der sich bildenden Flüssigkeit verbleiben und für vier bis zehn Wochen milchsauer vergären“, so Uwe Neumann.

Wer die deftige Prignitzer Spezialität genießen möchte, kann am 17. November einen zünftigen Bauernmarkt mit vielen Informationen und Angeboten zum Knieper als Auftakt nutzen. „Der Start der Kniepersaison verbindet sich in diesem Jahr mit einem regionalen Bauernmarkt in Kuhbier, direkt beim Knieperproduzenten“, weiß Uwe Neumann. Doch nicht nur am 17. November gibt es Knieperkohl in der Prignitz. „Die Spezialität findet man im Herbst und Winter auf fast allen Speisekarten der Prignitzer Restaurants und Gaststätten mit heimischer Küche“, verrät Neumann. In dieser Saison bieten verschiedene Restaurants spezielle Speisekarten und Veranstaltungen an. Horst Fenske vom „Deutschen Haus“ in Pritzwalk, wo der „Knieperfuchs“ wohnt, hat in diesem Jahr ein besonderes Gericht der Saison kreiert: die Prignitzer Knieperterrine mit Krustenbraten, Kohlwurst, Knacker und Pinkelwurst. Mehr dazu gibt es ab November auf http://www.dieprignitz.de/knieperangebote.html.
Den Abschluss der Knieperkohl-Saison bildet am 2. März 2013 der Sur´n Hansen-Markt in Perleberg.

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