"Die (kulinarische) Sicht der Dinge"
Ich sitze in einem balinesischen Restaurant und lese die aktuelle Taucherzeitschrift (was anderes Lesbares ist nicht greifbar). Am Tisch gegenüber nimmt ein Pärchen (etwa 30 Jahre alt) Platz und redet die nächste halbe Stunde rein gar nichts. Außer mit dem Kellner, um die Bestellung aufzugeben. Daher weiß ich, dass sie aus Deutschland sind. "Naja, wahrscheinlich sind sie müde, haben sich gestritten oder sind schon zu lange zusammen", denke ich so bei mir, wegen der Sprachlosigkeit der beiden.
Der Kellner bringt für beide zwei große Cola. Ich sehe von meiner Zeitschrift auf und denke: "Ah - Magen verdorben. Kann schon mal passieren, wenn man ein bisschen empfindlich ist". (Ich nippe dabei genüsslich an meinem balinesischen Weißwein "Hatten").
Dann kommt für mich der absolute Hammer: Sie bekommt eine große Portion Spaghetti Bolognese mit extra viel Parmesan und er einen Big Mac mit Pommes!
So: Jetzt sind die beiden für mich "unten durch".
Kommen nach Bali und essen nicht regional. Die spinnen wohl, diese deutschen Bratwurstesser.
Ich lese weiter in meiner Zeitschrift und merke, dass ich plötzlich über meine Intoleranz oder Unwissenheit lächeln muß. Mir fällt meine Chinareise ein: Ich war 4 Wochen quer durch China mit meinem Sohn unterwegs. Angekommen in Peking, hatten wir vom vielen Reisessen bereits Schlitzaugen. Wir stiegen im Swisshotel ab und erspähten ein bayerisches Restaurant namens "Salvator". Voller Freude stürzten wir in diese Bayern-Oase, aßen Weißwürste mit Händlmeier Senf und ofenfrische Brezen. Hätten uns dabei andere Menschen beobachtet, die unseren Hintergrund nicht kennen, die hätten sicherlich auch so schmählich geurteilt, wie ich nun hier in diesem balinesischen Lokal.
Fazit: Die Dinge sind nicht immer so, wie sie sind, sondern wie man sie betrachtet. Oder - die Sicht der Dinge verändert sich, wenn man sich nur die Mühe machen würde, dahinter zu sehen.
Der Kellner bringt für beide zwei große Cola. Ich sehe von meiner Zeitschrift auf und denke: "Ah - Magen verdorben. Kann schon mal passieren, wenn man ein bisschen empfindlich ist". (Ich nippe dabei genüsslich an meinem balinesischen Weißwein "Hatten").
Dann kommt für mich der absolute Hammer: Sie bekommt eine große Portion Spaghetti Bolognese mit extra viel Parmesan und er einen Big Mac mit Pommes!
So: Jetzt sind die beiden für mich "unten durch".
Kommen nach Bali und essen nicht regional. Die spinnen wohl, diese deutschen Bratwurstesser.
Ich lese weiter in meiner Zeitschrift und merke, dass ich plötzlich über meine Intoleranz oder Unwissenheit lächeln muß. Mir fällt meine Chinareise ein: Ich war 4 Wochen quer durch China mit meinem Sohn unterwegs. Angekommen in Peking, hatten wir vom vielen Reisessen bereits Schlitzaugen. Wir stiegen im Swisshotel ab und erspähten ein bayerisches Restaurant namens "Salvator". Voller Freude stürzten wir in diese Bayern-Oase, aßen Weißwürste mit Händlmeier Senf und ofenfrische Brezen. Hätten uns dabei andere Menschen beobachtet, die unseren Hintergrund nicht kennen, die hätten sicherlich auch so schmählich geurteilt, wie ich nun hier in diesem balinesischen Lokal.
Fazit: Die Dinge sind nicht immer so, wie sie sind, sondern wie man sie betrachtet. Oder - die Sicht der Dinge verändert sich, wenn man sich nur die Mühe machen würde, dahinter zu sehen.
Rose Marie Donhauser - 28. Mai, 10:07