Wie riecht Freude?
I Made, ein balinesischer Reisbauer, zeigt mir auf seiner Handfläche zwei Reiskörner - Reissamen mit Schale. Er lacht dabei, seine drei restlichen Zahnstummel ragen ins Freie und sie spiegeln sogar Stolz "Seht her, wir sind noch übrig und fähig, die kleingeschnittenen Speisen zu kauen". Dicke Furchen auf der Stirn des kleinen Mannes, sehen aus wie sonnengebräunte Straßen, die von der immerwährenden Arbeit auf den Feldern zeugen. Sanft gestikulierend und mit englischen Schlagwörtern, getunkt in balinesischen Singsang, verstehe ich, dass diese beiden Samenkörner zum Ziehen einer Reispflanze nötig sind. Sobald das Reispflänzchen zum Baby gedeiht, kommt es mit zunehmendem Wachstum in den großen (Kinder)reisgarten.
Ich höre ihm aufmerksam zu und beiße dabei zwischendurch immer wieder von einem Klumpen gekochtem Reis ab, der mit Palmzucker recht gut verkleistert ist und als Stärkung für die Bauern mit auf's Reisfeld genommen wird.
Wir waten durch das mit Wasser getränkte Reisfeld und er zeigt mir freudestrahlend seine reifen Reispflanzen.
Die reich behangenen Rispen ergeben nun eine Ernte von einer Handvoll Reiskörner. Ich lasse die Rispen einer Pflanze auf meine Hand perlen und rieche daran. Freude riecht nach Reis. Das weiß ich jetzt.
Ich höre ihm aufmerksam zu und beiße dabei zwischendurch immer wieder von einem Klumpen gekochtem Reis ab, der mit Palmzucker recht gut verkleistert ist und als Stärkung für die Bauern mit auf's Reisfeld genommen wird.
Wir waten durch das mit Wasser getränkte Reisfeld und er zeigt mir freudestrahlend seine reifen Reispflanzen.
Die reich behangenen Rispen ergeben nun eine Ernte von einer Handvoll Reiskörner. Ich lasse die Rispen einer Pflanze auf meine Hand perlen und rieche daran. Freude riecht nach Reis. Das weiß ich jetzt.
Rose Marie Donhauser - 22. Mai, 13:33